Kommentar

Was bei der Generalsanierung des Opernhaus Nürnberg auf keinen Fall passieren darf

24.9.2021, 05:58 Uhr
Das Opernhaus kann respekteinflößend sein für Menschen, die es noch nicht besucht haben. Doch wie geht man Niederschwelligkeit richtig an?

© Heinz Wraneschitz bildtext.de Das Opernhaus kann respekteinflößend sein für Menschen, die es noch nicht besucht haben. Doch wie geht man Niederschwelligkeit richtig an?

Dass das neue Nürnberger Opernhaus, das im Zuge der Generalsanierung entstehen soll, niederschwellig konzipiert sein muss, ist richtig. Man sollte diesen Begriff aber nicht dergestalt überinterpretieren, dass man den künstlerischen Kern von Oper, Musiktheater und Ballett aufweicht. Es kann dabei nur um künstlerische Ausweitung, nicht um Verflachung des Angebots gehen.

Viel wichtiger ist, dass, je größere Ausmaße die Generalsanierung städtebaulich und finanziell annimmt, die Menschen dieser Stadt in die Diskussion über dieses Projekt einbezogen werden. Hier ist der Begriff der Niederschwelligkeit tatsächlich angebracht und kann nicht weit genug interpretiert werden.

Derzeit bildet die Opernhauskommission, in der die Weichenstellungen getroffen werden, die Stadtgesellschaft in ihrer vielgestaltigen Diversität nicht ab – nicht einmal die Kulturszene Nürnbergs.

Deshalb braucht es schnell neue, niederschwellige Kommunikationsformate, damit Nürnberg sein „neues Opernhaus“ ins Herz schließen kann – und nicht irgendwann schließen muss.

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