Weinerei feiert Jubiläum mit einem guten Gläschen

16.3.2012, 17:05 Uhr
Weinerei feiert Jubiläum mit einem guten Gläschen

© Eduard Weigert

Zugegebenermaßen kann man an der Weinerei, die am Prinzregentenufer 5 liegt, schon leicht vorbeilaufen. Nur an der Holztür hängt ein kleines Schild mit der Namensaufschrift des von der „Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Kultur in Europa e.V.“ getragenen Szenelokals.

Große Werbung braucht das „offene Wohnzimmer“ aber auch gar nicht. Die Besucher hier kennen sich meist untereinander und wirken fast wie eine große Familie, die sich durch das Faible für guten Wein und das Interesse an Kunst gefunden hat.

Da ist es auch nicht verwunderlich, dass hier jeder ehrenamtlich arbeitet: „Die Weinerei ist wirklich wie mein zweites Wohnzimmer in Nürnberg“ meint die junge Frau, die heute hinter der Weinbar steht. Anders würde das Prinzip der Kneipe auch gar nicht funktionieren. Zwar kann man die Rechnungen für Miete und anfallende Kosten bezahlen, reich wird durch die Weinerei deswegen trotzdem niemand. So wurde auch die Einrichtung aus Spenden finanziert oder vom Sperrmüll geholt. Die vielen braunen Ledersofas, die das Lokal zur gemütlichen Kuschelecke machen, standen allesamt einmal im Eingangsbereich von Grundig.

Wenn man die gemütlichen Sitzgelegenheiten hinter sich gelassen hat, kommt man in die zwei Ausstellungsräume. Zurzeit stellt dort der Künstler Andreas Lehmayer Zeichnungen und ein Gemälde aus.

Offenes Wohnzimmer kann sich auch in Tanzfläche verwandeln


Dass sich das offene Wohnzimmer aber auch in eine Tanzfläche verwandeln kann, ist nicht nur der obligatorischen Disco-Kugel geschuldet, die in der Ecke hängt. Zum Jubiläumsjahr treten verschiedene Bands und DJs auf. Den Höhepunkt soll die offizielle „Zehnjahresfeier im Nebel“ am 16. März ab 21 Uhr bilden, zu der jeder willkommen ist, der im Dunst einer Nebelmaschine richtig feiern und tanzen möchte .

Dass an diesem Abend mehr Weinflaschen als üblich über die Theke gehen (an durchschnittlichen Tagen sind es rund 30 Flaschen) scheint programmiert. Rotwein wird im Übrigen in der Weinerei mehr getrunken als Weißwein. Dabei ist das Publikum alterstechnisch bunt gemischt: „Die ganz Jungen schmeißen wir natürlich raus“, meint ein Sprecher des Vereins dazu schmunzelnd im Hinblick auf das Getränkeangebot, „aber ansonsten gibt es Besucher von 20 bis 60 Jahren.“

Die ungewöhnliche Erfolgsgeschichte der Weinerei scheint also weiterzugehen. Diejenigen, die auch zur Familie im offenen Wohnzimmer gehören wollen, können sich bei den vielen Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums ein Bild von Wein, Kunst und Menschen machen.

Mehr Informationen über die Weinerei in unserer Rubrik Essen und Trinken!
 

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