Wenn die Enterprise in Erlangen landet

27.10.2011, 19:00 Uhr
Wenn die Enterprise in Erlangen landet

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Schuld ist der Herr Papa: Mit ihm guckte Christian Kern als kleiner Junge oft und gerne die alten „Raumschiff Enterprise“-Folgen. „Da kam irgendwann die Idee auf, selbst mal einen Star Trek-Film zu drehen“, erzählt der 20-Jährige. Vor allem in den USA erfreuen sich derartige Fan-Produktionen großer Beliebtheit.

„Starfleet Academy“ ist nicht Kerns erste Arbeit hinter der Kamera. Zuvor hat der Erlanger schon verschiedene Kurzfilme gedreht und beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival vorgestellt, zum Beispiel eine Bearbeitung des Rilke-Gedichts „Der Panther“ und eine kleine Indiana Jones-Verneigung.

Die Star Trek-Geschichte ist sein erstes großes Projekt. Anfang 2008 begannen die ersten Planungen, die Dreharbeiten starteten im April 2009. Alles in allem kam „film²“ – so der Name von Kerns Team – am Ende auf 25 Drehtage. Gefilmt wurde in Full-HD im Erlanger Rathaus, aber auch in den Wäldern der Markgrafenstadt und in den Nürnberger Lochgefängnissen, die hier als Bunker der Bösewichte herhalten mussten Das Ergebnis kommt mit 97 Minuten Laufzeit auf abendfüllende Länge.

Mit von der Partie waren neben Christians kompletter Familie viele Freunde und Bekannte, aber auch Star Trek-Jünger aus Spanien, Schweden, Mexiko, den USA und der Schweiz. „Die meisten von ihnen sind nicht mal die Über-Fans. Wir haben den Film aber auch nicht für die Star Trek-Szene gemacht. Für die finden sich zwar ein paar versteckte Infos und Gags aus der Original-Serie, ansonsten erzählt der Film jedoch seine eigene Geschichte und steht auch für sich allein.“

Und darum geht es: „Starfleet Academy“ spielt 30 Jahre vor Captain Kirk und Mr. Spock im Jahr 2238. Vier junge Kadetten der Sternenflotte werden bei ihrer ersten Trainingsmission von international agierenden Terroristen entführt. Während im Hintergrund eine großangelegte Rettungsaktion anläuft, wird den vier Grünschnäbeln langsam klar, dass sie nicht aus Zufall in die Hände der Organisation „Terra Pero“ geraten sind...

Was die Kosten seines Films angeht, hält sich der junge Regisseur bedeckt: „Kostüme, Kulissen, die Kameras – am Ende sind es tausend Kleinigkeiten, die sich summieren. Nur soviel: Für das, was wir an Geld in den Film gesteckt haben, hätte man schon Führerschein machen und einen Kleinwagen kaufen können. Aber ich hatte keine Lust auf einen weiteren Fan-Film, in den sämtliche Effekte hinterher digital reingebastelt wurden. Da kann die Geschichte noch so gut sein – wenn das Bild andauernd flackert oder die Ohren in der Green Screen abgeschnitten sind, verliert das. Dann lieber ein paar Euro mehr investieren, dafür sieht das Ergebnis am Ende gut aus. Und den Film hab’ ich ja ewig!“

Immerhin, erste Aufmerksamkeit hat das „film²“-Team mit „Starfleet Academy“ schon erregt: Jüngst fragte eine Musikgruppe aus Bamberg an, ob Christian Kern nicht einen Videoclip mit ihnen drehen möchte ...

www.starfleetacademy.de
 

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