Zeichen der Zukunft
Handlesekunst, Kaffeesatz und Kartenlegen: Welche Vorhersage trifft ein? - 20.10.2020 13:10 Uhr
Im Oktober 1531 war angeblich ein Nordlicht über Nürnberg zu sehen, wovon dieses zeitgenössische Flugblatt berichtet.
20.10.2020 © GNM / Monika Runge
Der Handfläche zum Beispiel wird seit jeher die Fähigkeit zugeschrieben, Hinweise auf das Schicksal eines Menschen zu enthalten – und das sowohl in Europa als auch Ostasien. Männern wird klassischerweise aus der rechten, dominanten Hand gelesen, Frauen aus der linken. Kreuzen sich beispielsweise zwei Handlinien auf Höhe des Mittelfingers, ist demjenigen einer Abhandlung aus dem Jahr 1523 zufolge nur ein kurzes Leben vergönnt, außerdem eine „blöde, schwache Natur“. Die unter dem kleinen Finger beginnende, quer über die Handfläche verlaufende Linie wird dagegen als Glückslinie interpretiert, die Gesundheit, eheliches Glück oder finanziellen Wohlstand anzeigt. Die asiatische Handlesekunst bezeichnet diese Linie als Jade-Linie, Darstellungen zur Handdeutung heißen daher auch Jade-Hand. Neben den Linien interessieren die Erhebungen auf der Handinnenfläche. Die Erhöhung unterhalb des Zeigefingers steht für die Tugendhaftigkeit einer Person, die unterhalb des Mittelfingers erlaubt Rückschlüsse auf ihre Karriere und die beim Daumen auf das Vermögen. Je voller und praller eine Erhebung, desto stärker ist dieser Bereich ausgeprägt.
Was wird die Zukunft bringen? Auf jeden Fall eine spannende Ausstellung mit außergewöhnlichen Exponaten zur Wahrsagerei.
links: Jade-Hand aus der Physiognomik des Mayi, 1599, Bayerische Staatsbibliothek, München
rechts: Darstellung der Handlinien in: Die Kunst der Chiromantzey von Johannes ab Indagine, 1523, GNM
22.10.2020
rechts: Darstellung der Handlinien in: Die Kunst der Chiromantzey von Johannes ab Indagine, 1523, GNM
Marie-Therese Feist
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