Zwischen Beinpresse und Hantelbank: Ösi-"Tatort" im Check

5.9.2020, 13:14 Uhr
Adele Neuhauser als Bibi Fellner und Harald Krassnitzer als Moritz Eisner gehen in "Pumpen" das 23. Mal gemeinsam auf Streife. 

© ARD Degeto/ORF/Allegro Film/Hubert Mican Adele Neuhauser als Bibi Fellner und Harald Krassnitzer als Moritz Eisner gehen in "Pumpen" das 23. Mal gemeinsam auf Streife. 

Was zuerst passiert: Oberstleutnant Eisner (Harald Krassnitzer) und Kollegin Fellner (Adele Neuhauser) werden zu den Bahngleisen gerufen, wo die zweigeteilte Leiche eines Bodybuilders liegt. Schnell kann Gerichtsmediziner Kreindl (Günter Franzmeier) einen Selbstmord ausschließen.

Was danach passiert: Da sich die Identifizierung des Toten als knifflig erweist, klappern die Kommissare eher so ein wenig aus der Not heraus Wiens Muckibuden ab und erhoffen sich mit einem Foto der Leiche in der Hand Hinweise auf die Identität des Getöteten. Und siehe da: In "Arnis Studio" ging Iovan Savic, so der Name des Toten, regelmäßig pumpen.

Was nun passiert: Die Ermittler erfahren, dass Savic arbeitslos war, aber dennoch teure Sportwägen fuhr. Eine von mehreren Ungereimtheiten in diesem Fall. Da trifft es sich außerordentlich gut, dass Eisner zufällig einen alten Polizei-Kollegen im Sportcenter wieder trifft und dieser verspricht, dort Augen und Ohren offen zu halten, um diskret an weitere Informationen zu gelangen, was letztendlich dazu führt, dass die Wiener Polizei dem Täter langsam auf die Schlichte kommt und nebenbei ein weiteres Verbrechen aufdecken kann.

Was sonst so hängen bleibt: Bibi Fellner besitzt ein Privatleben, in dem ein attraktiver Anfangsfünfziger namens Franz eine tragende Rolle spielt. Zumindest eine Zeitlang. Moritz kriegt's mit, groß kümmern tut es ihn aber nicht. Weitaus mehr zu denken gibt ihm da sein über die Jahre immer mehr in die Breite geratenes Erscheinungsbild. Augenscheinlich machen ihm die vielen gestählten Körper in "Arnis Studio" zu schaffen.

Die Feststellung des Films: Manfred Schimpf (Thomas Stipsits) ist ein exzellenter Innendienstler und daneben stets um das leibliche Wohl seiner beiden Chefs bemüht, als Undercover-Agent gibt "Fredo" allerdings eine weniger gute Figur ab.

Die Randnotiz des Films: Eine "Eitrige" ist eine Wurst mit Käsepartikeln. Der Käsekrainer zählt zum Standardangebot der österreichischen Würstelbuden. Zum vollen Menü gehören laut Harald Krassnitzer noch eine Dose Bier sowie eine saure Gurke.

Unser Fazit: "Pumpen" ist leider kein sonderlich berauschender Wiener "Tatort". Denn sieht man von einigen wenigen netten Drehbuchwendungen ab, plätschert der Film, der zudem sehr viele Klischees bedient, weitestgehend unaufgeregt vor sich hin. Zwar performen Krassnitzer und Neuhauser wie immer wundervoll. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass dieser Krimi eine eher fade Angelegenheit ist, und damit ein Werk, an das man sich schon wenige Tage nach der Ausstrahlung kaum mehr erinnern wird. Vier minus.

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