2020 wurden alle abgesagt

Lichterprozessionen in der Region: So sehen die Planungen für 2021 aus

11.11.2021, 05:55 Uhr
Am Ende der "Ewigen Anbetung" findet eine Prozession statt. Währenddessen brennen auf den Hängen und in den Straßen, wie hier in Pottenstein (Kreis Bayreuth), Feuer und Kerzen. Viele Menschen bezeichnen diese Veranstaltung auch als Lichterfest oder Lichterprozession. 

© Ralf Rödel Am Ende der "Ewigen Anbetung" findet eine Prozession statt. Währenddessen brennen auf den Hängen und in den Straßen, wie hier in Pottenstein (Kreis Bayreuth), Feuer und Kerzen. Viele Menschen bezeichnen diese Veranstaltung auch als Lichterfest oder Lichterprozession. 

"Wir stehen in den Startlöchern", sagt Christian Görl, Vorsitzender des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Nankendorf (Kreis Bayreuth). Der Verein sorgt Jahr für Jahr dafür, dass am Ende der Ewigen Anbetung am 31. Dezember Tausende Kerzen auf den Straßen und an den Hängen des kleinen Orts brennen, wenn der Pfarrer die Monstranz mit dem Allerheiligsten durch das Dorf trägt. Weil die Lichter und auch bengalischen Feuer die Nacht orange färben, lockte das Ereignis in der Vergangenheit Tausende Schaulustige an.

Die Lichterfeste Anfang 2021 waren in der Region abgesagt worden. Dass sich viele Menschen dicht an dicht in den Straßen drängen würden, schien aufgrund der Corona-Pandemie unverantwortbar.

Weil sich derzeit die Meldungen über volle Intensivstationen in den Kliniken mehren und die Staatsregierung Maßnahmen verschärft, ist vielerorts ungewiss, ob die Lichterprozessionen stattfinden können oder erneut abgesagt werden.

Die Prozessionen selbst gelten als religiöse Zusammenkünfte und sind laut der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung erlaubt. Bayerns Gesundheitsministerium rät aber, einen Abstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten. Wo dies nicht möglich sei, sollte eine Maske getragen werden.

In Nankendorf können sich die Verantwortlichen vor Ort mit der Zu- oder Absage des Lichterfests noch Zeit lassen. Denn die Wachslichter - 3000 bis 3500 an der Zahl - stellt der Verein der Freiwilligen Feuerwehr erst Anfang Dezember her. Erst dann ist es laut Christian Görl kalt genug, damit das Wachs, das in den Monaten zuvor gesammelt wurde und geschmolzen wird, in den Metalldosen hart wird. In Nankendorf, so war Anfang der Woche zu hören, soll das Fest jedoch stattfinden. Weil die Corona-Ampel in Bayern nun aber auf Rot gesprungen ist, muss Görl jedoch erst einmal herausfinden, ob ein Treffen möglich ist, bei dem die Wachslichter hergestellt werden.

Im nur wenige Kilometer entfernten Oberailsfeld (Kreis Bayreuth) ist der 20. Dezember der Tag des Lichterfests. Für Sebastian Stadter vom Verein Dorfgemeinschaft 900 Jahre Oberailsfeld ist dieses Datum ideal. Das Fest stimme auf die Weihnachtszeit ein.

Holz und Wachs stehen bereit

Die Dorfgemeinschaft kümmert sich - ähnlich wie in Nankendorf der Verein der Freiwilligen Feuerwehr - um den festlichen Rahmen. Die Mitglieder entzünden Feuer auf den Hängen und verteilen im Ort Kerzen. Gibt die Kirche für die Prozession grünes Licht, setzt sich im Verein eine Maschinerie in Gang. Kommuniziert und organisiert wird sich via WhatsApp. Dann werden die Blechwannen, in denen die rund 100 Feuer entfacht werden, aus der Halle geholt und mit Holz gefüllt. Holz ist genügend vorrätig, sagt Stadter, ebenso Wachs für die Kerzen.

In Gößweinstein (Kreis Forchheim) müssen sich die Gläubigen noch zwei Wochen gedulden. Dann soll über das Fest entschieden werden, das stets auf den 26. Dezember terminiert ist. In Wichsenstein (ebenfalls Kreis Forchheim) steht dagegen fest: Die Lichterprozession soll, wenn es die Corona-Lage weiter zulässt, am 7. Dezember stattfinden.

Obwohl das Lichterfest in Pottenstein erst im Januar zelebriert wird, haben die Verantwortlichen schon jetzt eine Entscheidung getroffen:Es wird weder eine Abschlussprozession geben, noch Feuer auf den Bergen um den Ort, teilten sie nun mit.

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