Mit Plan und Bagger in Oberasbach

22.11.2014, 13:00 Uhr
Mit Plan und Bagger in Oberasbach

© Plan: Franke + Messmer

Die städtische Tiefgarage mit dem maroden Parkdeck, die Festwiese mit ihrem enormen Flächenpotenzial – diese Baustellen liegen nördlich und westlich der kommunalen Verwaltungszentrale, quasi vor der Haustür. Parkflächen, ein Platz für die Bürger und zwei Gebäude, die sogenannten „Ergänzungsbauten für das Rathaus“ inklusive einer Tiefgarage sollen entstehen. Der Bebauungsplan aus den 1970er Jahren hatte hier einst ein Projekt vorgesehen, das längst zu den Akten gelegt wurde – die „Asbachhalle“. Eine Stadthalle, das sei vor 30 bis 40 Jahren ein Thema gewesen, sagt Martina Dietrich, Mitarbeiterin im Bauamt bei einem Pressegespräch, allerdings müsse man sich die Frage stellen: „Was braucht die Stadt jetzt?“

Ein Thema, mit dem sich in Oberasbach nicht nur das Zentrenmanagement, sondern auch der sogenannte Lenkungsausschuss beschäftigt. In diesem Kreis sind Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Kommunalpolitiker und Bürger vertreten. Angebote aus dem Gesundheitsbereich, das hat das Gremium so formuliert, könnten in den beiden geplanten markanten Gebäuden auf dem Festplatz, die auf der Seite zur Kurt-Schumacher-Straße zusammenlaufen wie ein Schiffsbug, zu finden sein.

Realisieren will das die Kommune aber nicht selbst, gesucht werden Investoren. Das Architekturbüro Franke + Messmer soll unter anderem das Raumprogramm für die beiden Bauten entwickeln. Es gehe nun darum, sagt Martina Dietrich, „der Gebäudehülle eine Struktur zu geben“. So werden Nutzflächen festgelegt und die daraus resultierende Anzahl der Tiefgaragenplätze berechnet. Die ermittelten städtebaulichen Grunddaten bilden die Basis für die anstehende Änderung des Bebauungsplans, die der Stadtrat in einer seiner nächsten Sitzungen beschließen soll.

Aber auch die Stadt braucht mehr Platz — für das Kulturamt, die Volkshochschule und die Bücherei. Dabei rückt das alte Postgebäude hinter dem Rathaus in den Blickpunkt, das sich bereits seit einigen Jahren in städtischem Besitz befindet. Ein „Kulturhaus“ soll hier entstehen, ob in der bestehenden Immobilie oder in einem Neubau, ist noch offen.

Multifunktionales Kulturhaus

Das sei „ein reines Zahlenspiel“ meint Dietrich, lässt aber durchblicken, dass die Entwicklung bei einem Bau aus dem Jahr 1979 schnell in Richtung Abriss gehen kann, soll doch das „Kulturhaus“ möglichst durch eine multifunktionale Nutzung bestechen. Das Areal umfasst 1500 Quadratmeter. Jeweils genauso groß sind zwei weitere westlich angrenzende Flächen, auf die die Planer ein Auge werfen: ein Grundstück der Telekom inklusive eines Gebäudes sowie der städtische Parkplatz im Dreieck zwischen Vorderer Hoch- und Stiftstraße.

Während beim „Kulturhaus“ als nächster Schritt eine Machbarkeitsstudie anstehen dürfte, sind bei den Ergänzungsbauten auf der Festwiese neben der Bebauungsplanänderung und der Investorensuche auch Gespräche mit der Kirchenstiftung als Grundstückseigentümer zu führen. Bevor hier allerdings konkret etwas passiert, muss die Kommune den Neubau der maroden städtischen Tiefgarage über die Bühne bringen, vorgesehen ist das in den Jahren 2016/2017. Von der Regierung in Ansbach, sagt Bürgermeisterin Birgit Huber, habe die Stadt Oberasbach ein Lob für ihr „schnelles Vorgehen“ beim Stadtentwicklungskonzept bekommen. Was aber letztlich wann realisiert werde, hänge nicht nur von den kommunalen Finanzen ab, sondern auch davon, was der Stadtrat entscheide.

Im Gremium fällt es dem einen oder anderen angesichts der Vielzahl an Projekten jedoch schwer, den Überblick zu behalten. Die SPD stellte deshalb bei den Haushaltsberatungen zwei Anträge: zum einen, die inhaltlichen, finanziellen und zeitlichen Zielsetzungen der Schlüsselprojekte des Stadtentwicklungskonzepts, zu denen unter anderem der Neubau der städtischen Tiefgarage oder das „Kulturhaus“ zählen, darzulegen. Zum anderen sollen Schlüsselprojekte, die dringend energetisch saniert und von vielen Bürgern genutzt werden, wie etwa das Hans-Reif-Sportzentrum, bei der Realisierung vorgezogen werden.

Es hakt beim Grunderwerb

In ihrem Abriss zur Entwicklung machte die Bürgermeisterin in der Sitzung deutlich, dass die Themen, Stadtpromenade, Rathausumfeld und Gemeinbedarfszentrum – dieser Begriff umfasst die Fläche mit dem Jugendhaus sowie der benachbarten Mittel- und Grundschule – das Sportzentrum „überholt“ hätten. Gegen den Vorwurf seitens der SPD, untätig gewesen zu sein, verwahrten sich die Bürgermeisterin, aber auch der Stadtbaumeister. Zwar hake es derzeit beim Thema Grunderwerb, meinte Peter Kleinlein, doch der Stadtrat müsse sich überlegen, was in Sachen Turnhalle geschehen solle – Sanierung des alten Gebäudes, ein Neubau oder gar beides? Erteile das Gremium den Auftrag, in die Planung einzusteigen, „können wir in zwei Jahren bauen“.

Birgit Huber will gleich nach den Weihnachtsferien bei einem Treffen mit den Fraktionssprechern die Thematik Stadtentwicklungskonzept und Schlüsselprojekte erörtern. Man brauche Zeitpläne, sagte Marco Maurer (SPD), und Klarheit darüber, „welche Investitionen wir 2015 schaffen“.

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