"Wie der Mauerfall"

Clubs und Discos öffnen in Nürnberg - diese Regeln gelten auf den Tanzflächen

1.10.2021, 11:07 Uhr
Endlich wieder Tanzfläche! Ab dem 1. Oktober öffnen auch in Bayern wieder die Clubs und Diskotheken.

© Michael Matejka Endlich wieder Tanzfläche! Ab dem 1. Oktober öffnen auch in Bayern wieder die Clubs und Diskotheken.

"Wir freuen uns unglaublich!", sagt David Hlavacek. "Für unsere Generation ist diese Wiedereröffnung wie der Mauerfall!" Seit zwei Wochen laufen die konkreten Vorbereitungen für den sehnsüchtig erwarteten Tag: Sein Club, das "#Schimanski" an der Adlerstraße, darf ab dem 1. Oktober wieder öffnen - so wie alle Clubs und Diskotheken in Bayern. Das hat das bayerische Kabinett am 30. September verkündet.

Bekannt sind nun auch die genauen Voraussetzungen: Gäste müssen genesen oder geimpft sein oder an der Tür einen negativen Testnachweis vorzeigen. Erlaubt sind aber nur PCR-Tests, Schnelltests sind nicht zulässig (sogenannte 3G-plus-Regel). Wer dann drin ist, darf sich freuen: "Laute Musik, Tanz ohne Abstand sowie die Abgabe von Getränken am Tresen ist wie branchenüblich zulässig", heißt es in dem Kabinettbeschluss. Wer in den Clubs arbeitet und mit Kunden in Kontakt kommt, muss sich zweimal wöchentlich PCR-testen lassen. Die befürchtete Maskenpflicht auf der Tanzfläche entfällt.

Wann öffnen die Nürnberger Clubs?

Während das "#Schimanski", das "Mach 1" an der Kaiserstraße und das "Nachtkind" an der Bahnhofstraße am Freitag, den 1. Oktober, um 23.59 Uhr eröffnen, macht das "WON" erst am Samstag, den 2. Oktober, ab 22 Uhr wieder auf. Andere wie das "HinzxKunz" am Marientorgraben lassen sich sogar noch eine Woche mehr Zeit.

Nach Phasen, in denen Modellprojekte ausprobiert wurden, haben nun immer mehr Bundesländer ihren Clubs und Diskotheken grünes Licht gegeben. So mussten in Baden-Württemberg zunächst alle Gäste beim Tanzen eine Maske tragen. Seit Anfang September ist das nicht mehr nötig, wenn die Disko eine Genehmigung des jeweiligen Gesundheitsamtes hat. In Thüringen dürfen Diskos und Clubs schon seit Mitte September Gäste einlassen, mit Testnachweis und Kontaktnachverfolgung.

In Berlin öffnet an diesem Samstag der legendäre Technoclub "Berghain" erstmals wieder seinen Innenbereich, jedoch nur für Geimpfte und Genesene (sogenannte 2G-Regel). In Hamburgs Diskos entfallen Maskenpflicht, Sperrstunde und Abstandsgebot, wenn die Betreiber sich für 2G entscheiden.

Auch Gunther Göbbel freut sich, dass er nach eineinhalb Jahren Zwangspause wieder öffnen darf. Er ist der Geschäftsführer des "WON" an der Regensburger Straße, 1000 Personen haben in der Großraumdisko Platz. Nach der aktuellen Regelung ist das erlaubt – "und die Security wird das mit einem Klicker und einem Drehzähler auch abzählen, damit nicht mehr Personen gleichzeitig drin sind." Trotz der Einschränkungen ist Göbbel zuversichtlich, dass viel los sein wird: "Zu uns kommen viele Amis, viele Soldaten, und die sind ja sowieso meistens doppelt geimpft."

Trotz aller Freude über die Wiedereröffnung sieht er den Kabinetts-Beschluss auch kritisch: "Es ist schwierig, Gäste auszugrenzen, die sich keinen PCR-Test leisten können." Am Impfen komme wohl keiner vorbei, alles werde nun schwieriger.

Dieser Artikel vom 30. September wurde am 1. Oktober aktualisiert.

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