Obstbaum-Patenschaften in Kalchreuth sind begehrt

15.5.2020, 06:00 Uhr
Obstbaum-Patenschaften in Kalchreuth sind begehrt

© Hans Bayerlein

Ein alter Brauch besagt, man solle nach der Geburt eines Kindes ein Obstbaum pflanzen. Die Gemeinde Kalchreuth und der Landschaftspflegeverband Mittelfranken haben diese Idee aufgegriffen und bieten seit mehreren Jahren Familien Obstbaum-Patenschaften auf einem Gemeindegrundstück an.

Seitdem wurden schon zwei Wiesen nördlich der Gemeinde bepflanzt, haben sich Eltern und Kinder um die Pflege der Bäume gekümmert und die reiche Ernte später nach Hause getragen.

Ein Namensschild für jeden Baum

Eine dritte Wiese ist längst eingeweiht, und bereits im Herbst hatte die Gemeinde eine weitere Fläche in der Nähe vom Sklavensee erworben. Nachdem in den letzten Jahren immer wieder Bäume aus Äckern und Wiesen entfernt wurden, sollen hier junge Hochstammbäume gepflanzt werden. Damit schafft die Gemeinde gleichzeitig eine Aufwertung von Ausgleichsflächen für Wohn- oder Gewerbegebiete.

Jeder Baum wird mit einem eigenen Schild markiert, auf dem die Obstsorte, der Name und das Geburtsdatum des Baumpaten und manchmal auch die Namen von älteren Geschwistern vermerkt sind. Da jede Familie den Obstbaum selber aussuchen darf, ist der Bestand bunt gemischt.

Allerdings stehen im Kirschendorf Kalchreuth Kirschbäume weit oben auf der Wunschliste, gefolgt von Apfelbäumen, Zwetschgen- und Birnenbäumen. Aber auch Walnuss und Quitte finden Fans. Wer sich in der Materie auskennt, kann unter malerisch klingenden Sorten wie Mollebusch-Birne, Hedelfinger-Riesenkirsche, Burlat-Kirsche, Herzkirsche, Konstantinopler Apfelquitte, Kaiser Alexander-Birne oder Goldrenette von Blenheim-Apfel wählen.

Das Mähen der Wiese und das Gießen der Bäume, das vor allem in den ersten Jahren wichtig ist, übernehmen einheimische Landwirte. Die Pflege der Bäume und der zugehörigen Hecken erfolgt teils von den Familien, teils vom Landschaftspflegeverband. Die gemeinsame Aktion soll auch zum Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft und zur Integration von Neubürgern beitragen.

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