33 Verletzte nach Unwetter bei Rock am Ring

6.6.2015, 16:05 Uhr

Bei mehreren Blitzeinschlägen auf dem Gelände des Festivals Rock am Ring sind insgesamt 33 Menschen verletzt worden. Die Blitze schlugen bei einem Unwetter in der Nacht auf Samstag an mehreren Stellen ein, wie Polizei und Veranstalter berichteten. Schwerere Verletzungen habe es nicht gegeben, die Betroffenen seien in Krankenhäuser gebracht worden und könnten spätestens an diesem Sonntag wieder entlassen werden. Verletzt wurden sowohl Mitarbeiter des Festivals als auch Besucher. Bereits am Samstagmittag sei es ihnen shon wieder gut gegangen, sagte Yvonne Kuhn von der ärztlichen Leitung auf dem Festivalgelände im Eifel-Ort Mendig.

Vom Blitz getroffen wurde unter anderem der Backstage-Bereich einer der Bühnen sowie einer der Campingplätze. Keiner der Verletzten wurde den Angaben zufolge direkt getroffen. Ursache der Verletzungen, darunter Herz-Kreislauf-Probleme, seien unter anderem indirekte Stromschläge infolge der Blitzeinschläge gewesen.

Das Programm solle wie geplant weitergehen, kündigte Veranstalter Marek Lieberberg an. Wegen des Unwetters war das Festival in der Nacht abgebrochen worden. Lieberberg sagte, vor dem ersten Blitzeinschlag habe es widersprüchliche Meldungen gegeben. Es habe erst so ausgesehen, als ziehe dieses Unwetter vorüber. „Das hat sich geändert. Und als es sich änderte, war es schon zu spät.“ 

Als dann ein weiteres Gewitter vorhergesagt wurde, beendeten die Veranstalter ein Konzert des Techno-Djs Fritz Kalkbrenner auf einer Nachbarbühne. Besucher, die noch vor dieser Bühne waren, wurden in größere, blitzgeschützte Zelte gebeten. Dieses Unwetter zog zunächst vorbei, zu den weiteren Einschlägen kam es dann gegen 3.30 Uhr auf einem Campingplatz sowie um kurz nach 4.00 Uhr nahe des Towers des Flugplatzes.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) machten sich vor Ort am Samstagvormittag ein Bild der Lage. Sie lobten den Einsatz der Rettungskräfte, die besonnen reagiert hätten. «Die Sicherheit der vielen zehntausend Zuschauer hat immer im Fokus gestanden», hieß es in einer Mitteilung.

Wettermäßig blieb es bei Rock im Park in Nürnberg trotz großer Hitze ruhig, die Sanitäter zählten allerdings bis Samstagmittag schon 83 Transporte ins Krankenhaus. Der schwerste Zwischenfall ereignete sich am Freitag, als bei einer Gaskartuschen-Explosion vier Festival-Besucher verletzt wurden. Zwei von ihnen schwebten auch am Tag danach noch in Lebensgefahr.

Die Gefahr eines schweren Gewitters ist auch bei RiP nicht vom Tisch: Für Samstagabend sind auch in Franken Unwetter gemeldet.

Dieser Artikel wurde am 6. Juni um 16.04 Uhr aktualisiert.

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