Antisemitismus-Ärger um Trikot-Werbung von Adidas
3.7.2019, 15:24 UhrMit einem aufwendig produzierten Video haben der FC Arsenal und Adidas am Montag das neue Heim-Trikot des Premier League-Klubs vorgestellt. Darin zu sehen ist nicht nur der Schauspieler Idris Elba, sondern auch der ehemalige Nationalspieler Mesut Özil und die beiden Ex-Bundesliga-Stars Pierre-Emerick Aubameyang und Sead Kolasinac, wie sie in einem Londoner Friseursalon sitzen und für das rot-weiße Jersey werben.
This is Arsenal. This is adidas. This is home.@Arsenal 🤝 @adidasfootball
— Arsenal FC (@Arsenal) 1. Juli 2019
Everything looks better when it’s official, right? 😉
Für weitaus mehr Aufregung sorgte aber die Twitter-Kampagne, die sich der fränkische Sportartikelhersteller und der FC Arsenal einfallen ließen. Unter dem Hashtag "#DareToCreate" konnten Fans ein Posting des Fußball-Vereins teilen und bekamen im Gegenzug ein Foto mit dem neuen Arsenal-Trikot sowie dem Namen des Twitter-Users auf dem Rücken. Dieses Bild twitterte Adidas wiederum mit seinem Account und den Worten "Das ist dein Zuhause. Willkommen im Team".
Doch was eigentlich gut gemeint war, missbrauchten einige User für antisemitische Parolen und andere Hasstiraden. So teilte Adidas zum Beispiel ein Trikot mit dem Usernamen "GasAllJewss", was auf deutsch "Vergast alle Juden" bedeutet. Auf einem anderen war zu lesen, dass "Hitler unschuldig sei". Auch die Postings der Nutzer "MadelineMcCann" (Name des 2007 verschwundenen Mädchens) oder "96wasnotenough" (Hillsborough-Katastrophe) erhielten einen Retweet.
Adidas' #DareToCreate campaign provides yet another valuable reminder to brands on why you should never let the internet customise anything. pic.twitter.com/uw02upr63g
— Andrew Bloch (@AndrewBloch) 2. Juli 2019
Doch wie konnte es dazu kommen? Wie Adidas gegenüber nordbayern.de mitteilt, nutzte "eine kleine Minderheit" einen Twitter-Personalisierungsmechanismus "für unlautere Zwecke". Mittlerweile habe der Sportartikelhersteller diese Funktionalität deaktivieren lassen. Weiter heißt es: "Wir stehen in Kontakt mit Twitter, dem Anbieter dieser Funktionalität, um die Ursache des Missbrauchs zu ermitteln und sicherzustellen, dass Twitter die Situation beobachtet und mit höchster Dringlichkeit gegen die unsachgemäße Verwendung vorgeht."
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