Julia war "sehr geschickt"

"Auf einmal stand sie vor uns": Förster schildert Entdeckung von verschwundenem Mädchen

13.10.2021, 11:55 Uhr
Bei einer Wanderung am tschechischen Berg Cerchov war das achtjährige Mädchen aus Berlin verschwunden.

© Armin Weigel/dpa Bei einer Wanderung am tschechischen Berg Cerchov war das achtjährige Mädchen aus Berlin verschwunden.

"Um das zu schaffen, muss sie sehr geschickt gewesen sein", sagte Martin Semecky am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Er ist der Förster, der das Mädchen am Dienstag nach langer Suche gefunden hat.

Julia aus Berlin war am späten Sonntagnachmittag beim Wandern mit ihrer Familie im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet verschwunden. Semecky und seine Kollegen suchten in Absprache mit der Einsatzleitung ein Waldstück mit jüngerem Bewuchs ab, das knapp außerhalb des offiziellen Suchradius lag.


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"Auf einmal stand die kleine Julia vor uns, sie saß etwa zehn Meter weit weg im hohen Gras", berichtete der Förster. Als er ihren Namen gesagt habe, habe sie mit dem Kopf genickt. "Das war ein unglaubliches Gefühl, diese Emotionen kann man gar nicht mit Worten beschreiben", sagte Semecky. Der Fundort lag demnach rund einen Kilometer entfernt von einer Quelle, die Ceska studanka heißt.

Was Julia in der Zwischenzeit alles durchgemacht hat, wird man wohl erst später erfahren. "Wir wollten sie nicht mit Fragen belasten", sagte der Förster. An der Suche im Gebiet zwischen den Städten Waldmünchen, Furth im Wald und Domazlice (Taus) hatten sich insgesamt rund 1400 Rettungskräfte aus Bayern und Tschechien beteiligt.