Baby verliert bei Messerangriff in Iserlohn seine Mutter

18.8.2019, 16:10 Uhr
Polizisten stehen am Stadtbahnhof neben dem festgenommenen Tatverdächtigen, der am Boden liegt. Bei einem Messerangriff in Iserlohn sind zwei Menschen ums Leben gekommen.

© Frank Bauermann, dpa Polizisten stehen am Stadtbahnhof neben dem festgenommenen Tatverdächtigen, der am Boden liegt. Bei einem Messerangriff in Iserlohn sind zwei Menschen ums Leben gekommen.

Ein zweimonatiges Mädchen hat bei einem Messerangriff in Iserlohn seine Mutter verloren. Die 32-Jährige Mutter des Babys sei eines der beiden Todesopfer der Tat am Bahnhof vom Samstag, sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Das Mädchen sei unverletzt geblieben und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Am Samstag waren die Frau und ein 23-Jähriger bei dem Angriff getötet worden. Ein dringend tatverdächtiger 43-Jähriger wurde am Tatort festgenommen. Er sollte im Laufe des Sonntags einem Haftrichter vorgeführt werden, sagte der Sprecher. In welcher Verbindung die beiden Getöteten und der Festgenommene zueinander standen und welche Nationalitäten sie hatten, war zunächst nicht bekannt.

Ermittler gehen von Beziehungstat aus

Der aus Bergisch Gladbach stammende Verdächtige hatte sich noch am Samstag am Boden sitzend widerstandslos festnehmen lassen. "Unsere bisherigen Ermittlungen lassen keinen anderen Schluss zu, als dass es sich um eine Beziehungstat handelt", hatte der Sprecher gesagt.

Viele Augenzeugen hatten die Tat gesehen, unter ihnen etwa 20 Menschen einer Hochzeitsgesellschaft. Die Leiche der Frau lag im nahen Parkhaus, die des Mannes auf einem Bahnsteig, wie es weiter hieß. "Der Bahnhof liegt recht zentral und zur Tatzeit war viel Publikumsverkehr unterwegs", hieß es. Seelsorger betreuten die schockierten Hochzeitsgäste, Passanten und Fahrgäste im Bahnhofsgebäude.

Der Bahnhof wurde abgesperrt, ebenso der von der Tat betroffene Bahnsteig. Auf einem zweiten Bahnsteig rollte weiter der Zugverkehr. Damit die Fahrgäste den Tatort nicht zu sehen bekamen, wurden sie auf einem Umweg zum Bahnhofsvorplatz und Busbahnhof begleitet, wie der Polizeisprecher schilderte.