Bizarrer Religionsstreit: "Pastafari" kämpfen um Anerkennung

12.4.2019, 21:38 Uhr
Ein Hinweisschild der "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters" mit den Zeiten der "Nudelmesse" in Templin, Archivfoto: pastafari.eu

© Pastafari.eu Ein Hinweisschild der "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters" mit den Zeiten der "Nudelmesse" in Templin, Archivfoto: pastafari.eu

Angefangen hat alles 2014 am Ortseingang des Städtchens Templin in Brandenburg. Hier wollten die Anhänger des "Fliegenden Spaghettimonsters" mit entsprechenden Schildern auf ihre "Nudelmessen" hinweisen. Der Landesbetrieb Straßenwesen hängte die Schilder jedoch kurzerhand wieder ab.

Was folgte, war ein Rechtsstreit durch mehrere Instanzen; eine Verfassungsbeschwerde wurde vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nicht zur Entscheidung angenommen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat die satirische Religionsgemeinschaft jetzt Beschwerde beim EGMR eingelegt. Diese richtet sich "gegen die in Deutschland versagte Anerkennung als Weltanschauungsgemeinschaft und die damit einhergehende Diskriminierung", schreiben die "Pastafari" auf ihrer Homepage.

Die "Kirche des fliegenden Spaghettimonsters" ist eine Religionsparodie. Die Bewegung entstand 2005 als satirische Antwort auf die sogenannten Kreationisten in den USA, die das Unterrichten von Darwins Evolutionstherie an Schulen aus religiösen Gründen ablehnen. In anderen Ländern errangen die "Pastafari" durchaus Erfolge: In Neuseeland etwa dürfen sie offiziell Ehepaare trauen. In Österreich setzte ein Anhänger des "Fliegenden Spaghettimonsters" durch, dass er auf seinem Führerscheinfoto ein Nudelsieb tragen darf.

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