Reaktorunfall in Tschernobyl

Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor radioaktiv belasteten Pilzen

16.9.2021, 13:47 Uhr
Stärker belastet seien Pilze vor allem in Regionen, in denen nach der Atomkatastrophe überdurchschnittlich viel Cäsium abgelagert worden sei.

© steinpilz/capri23auto/pixabay/Lizenz CC0.jpg Stärker belastet seien Pilze vor allem in Regionen, in denen nach der Atomkatastrophe überdurchschnittlich viel Cäsium abgelagert worden sei.

Die Informationen sind im aktuellen Pilzbericht zu finden, über den das BfS am Donnerstag informierte. "Das radioaktive Cäsium stammt noch immer aus dem Reaktorunfall in Tschernobyl vor 35 Jahren", erklärte Präsidentin Inge Paulini.

"Gelegentlich auch höher belastete Pilze zu verzehren, ist zwar nicht verboten. Dennoch sollte man sich über die üblicherweise stärker belasteten Pilzarten informieren und sie im Wald stehen lassen, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden."

Hohe Cäsium-Werte seien unter anderem bei Maronenröhrlingen, gelbstieligen Trompetenpfifferlingen und verschiedenen Schnecklingsarten gemessen worden, hieß es. Unbedenklich seien etwa der Blutende Wald- sowie Zuchtchampignons.

Stärker belastet seien Pilze vor allem in Regionen, in denen nach der Atomkatastrophe überdurchschnittlich viel Cäsium abgelagert worden sei, heißt es in einer Mitteilung des Bundesamtes. Das waren laut dem Pilzbericht vor allem Gebiete im Süden Bayerns wie der Bayerische Wald. Aber auch das Osnabrücker Land sowie Teile entlang der Leine zwischen Hannover und Göttingen, entlang der Elbe zwischen Schwerin und Magdeburg und bei Lübeck waren betroffen.

Die Belastung sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Vereinzelt würden aber weiterhin Werte von 4000 Becquerel gemessen. Zum Vergleich: Der Grenzwert für Pilze im Handel liegt bei 600 Becquerel.

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