Darum bekommen wir im Winter ständig Stromschläge

5.10.2020, 15:09 Uhr
Wenn eine Berührung elektrisiert sind derzeit nicht allein die Gefühle schuld. Bedingt durch die trockene Eiseskälte bekommen wir dieser Tag häufiger "einen gewischt".

© Fotomontage/ WetterOnline Wenn eine Berührung elektrisiert sind derzeit nicht allein die Gefühle schuld. Bedingt durch die trockene Eiseskälte bekommen wir dieser Tag häufiger "einen gewischt".

Jetzt im Winter ist es wieder soweit: Eisiges Wetter lässt die Funken fliegen und die Haare zu Berge stehen. Kommt zur winterlichen Kälte dann noch trockene Luft - beispielsweise durch ein Hoch - dazu, häufen sich die kleinen Stromschläge in der Hand, wenn man etwa Türklinken oder andere Menschen berührt.

Stromschlag in der Hand: Darum laden wir uns elektrisch auf

Warum ist das so? Durch die fehlende Feuchtigkeit in der Luft, ist sie ein sehr schlechter elektrischer Leiter. Unsere Körper laden sich dann besonders schnell auf. Normalerweise gleichen sich die positiven und negativen Ladungen ständig über unsere feuchte Haut und über die Feuchtigkeit in der Luft aus.

Bis zu 35.000 Volt fließen durch den Körper

Ist die Haut oder die Luft, wie momentan, jedoch zu trocken, kann kein Ladungsaustausch stattfinden und unsere Körper laden sich elektrisch auf. Wir werden dann wie ein Akku immer weiter geladen, bis sich die Elektrizität mit der Berührung eines leitenden Gegenstandes oder einer anderen Person dann auf einen Schlag durch einen Blitz entlädt.

Dabei fließt kurzzeitig eine Spannung von bis zu 35.000 Volt durch unsere Körper. Bei Dunkelheit seien dann sogar kleine elektrische Blitze sichtbar, sagt Matthias Habel, Meterologe bei WetterOnline. Grund zur Sorge besteht aber nicht: Die Stromschläge sind zwar sehr unangenehm, wirklich gefährlich für unseren Körper sind sie jedoch nicht.

Mit diesen Tipps verhindern Sie Stromschläge

Besonders anfällig seien Menschen mit trockener Haut, da sich bei ihnen die Ladung schlechter über den Körper verteilt, wie Habel betont. Auch Kleidung mit hohem synthetischen Anteil werden durch Körperbewegungen aufgeladen und übertragen dann die Elektrizität auf den Körper. Wer das Risiko der unangenehmen Schläge reduzieren will, sollte die Luftfeuchtigkeit im Zimmer erhöhen. Dazu eignen sich beispielsweise Zimmerpflanzen oder Luftbefeuchter gut. Lüften hilft jedoch nicht. Vielmehr trockne dies die Innenräume noch mehr aus.

Menschen mit diesem Merkmal sind besonders betroffen

Menschen mit trockener Haut sollten sich zudem häufiger eincremen. Schuhe mit Ledersohle sorgen dafür, dass sich die Energie über den Boden entladen kann. Auch Kleidung aus Naturfasern und Baumwolle ist sinnvoll, da sich diese weniger schnell auflädt. Wer zwischendurch geerdete Gegenstände - wie etwa einen Heizkörper - berührt, kann die Ladung im Körper reduzieren.

1 Kommentar