Dates und sexy Outfits: Dieses Land feiert Weihnachten wie den Valentinstag

Nürnberg - Weihnachten hat für viele Menschen wenig mit den christlichen Bräuchen zu tun. In Japan findet das Fest eine neue Bedeutung - in der Liebe.

Auch in Japan wird Weihnachten groß gefeiert. Während der Winterzeit leuchte japanische Innenstädte in hellem Licht. Plastikrentiere, Tannenbäume und auch Manga-Figuren in Weihnachtslook schmücken die Straßen. Auch die Tiere machen im Land ihre weihnachtlichen Pflichten. Im Aquarium von Yokohama werden die Pinguine jährlich in Kostüme gesteckt und sind dann Teil einer Weihnachtsshow.

Pinguine im Weihnachtskostüm im Hakkejima Sea Paradise in Yokohama. © imago stock&people

Weihnachten - Japans romantischster Abend des Jahres

Gefeiert wird in Japan jedoch meist nicht die Geburt Christi, sondern die Liebe. In Japan ist Weihnachten in etwa vergleichbar mit dem westlichen Valentinstag. Besonders junge Menschen nutzen die Weihnachtszeit, um sie mit ihren Freunden oder Partnern zu verbringen. Der Weihnachtsabend wird im Land der aufgehenden Sonne überwiegend von Paaren gefeiert. Ein Date zu Weihnachten bedeutet, dass Gefühle und Verhältnisse sich zu einer ernsten Beziehung entwickeln, erklärt die Japan National Tourism Organization (JNTO) auf ihre Website. Ein Familienfest, wie es im Westen existiert, ist dagegen das Neujahrsfest.

Auch in Japan macht der Weihnachtsmann seinen Auftritt. Während dem Fest der Liebe sind Santa Claus-Kostüme jedoch eher eng und knapp geschnitten. Während Weihnachten nutzen viele junge Singles das Fest, um ausgiebig zu feiern. Bei Kostümpartys finden sich dann häufig Weihnachtsmann-Outfits, Rentier-Kostüme und "Sexy Santa"-Verkleidungen.

Weihnachtskuchen und frittiertes Hühnchen - Weihnachten in Japan

In Japan schmückt an Heiligabend nicht eine Gans den Esstisch, sondern ein japanischer Weihnachtskuchen oder "Christmas keki". Bei dem Dessert handelt es sich um eine fluffige Torte mit Schlagsahnefüllung und Glasur, verziert mit Erdbeeren. Der Weihnachtskuchen gilt in Japan als Zeichen des Wohlstands, der Offenheit gegenüber westlichen Traditionen sowie der weihnachtliche Feierlichkeit.

Auf vielen Weihnachtstischen steht zudem ein Eimer mit frittiertem Hühnchen von der Fastfoodkette Kentucky Fried Chicken. Der Fastfood-Riese KFC versorgt zu Weihnachten schätzungsweise 3,6 Millionen japanische Familien, berichtet Japan Rail Pass. Die Nachfrage für das frittierte Hühnchen ist so groß, dass die Japaner bereits sechs Wochen in Voraus ihre Weihnachtsmenüs bestellen.

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Das traditionelle Weihnachtsessen ist das Resultat einer umfangreichen KFC-Werbekampagne, welche 1974 in Japan startete - und das mit großem Erfolg. Der KFC-Eimer ist heute weiterhin zentraler und einer der beliebtesten Bestandteile zu Weihnachten. KFC soll in Japan wohl fast ein Drittel ihres Jahresumsatzes durch das Weihnachtsfest generieren, so die JNTO. Aus diesem Grund sind die langen Schlangen zur Weihnachtszeit wohl kaum verwunderlich - auch ist es beinahe unmöglich, einen Sitzplatz ohne Reservierung zu erhalten.