Eine Stunde länger hell: Heute Nacht wird die Uhr umgestellt

28.3.2020, 08:48 Uhr
In der Nacht auf Sonntag heißt es wieder: Die Uhrenzeiger um eine Stunde nach vorne drehen.

© picture alliance / dpa In der Nacht auf Sonntag heißt es wieder: Die Uhrenzeiger um eine Stunde nach vorne drehen.

Funk-Uhren machen es automatisch, alle anderen Uhren müssen wir an diesem Wochenende vorstellen - und zwar in der Nacht auf Sonntag (29. März) von 2.00 auf 3.00 Uhr. Diese Umstellung auf die Sommerzeit ist allerdings eine Herausforderung.

"Früher ins Bett gehen und einschlafen, fällt uns schwer", sagt Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum. "Die innere Uhr ist träge und passt sich nicht so schnell an die soziale Zeit an", sagt der Schlafforscher. Damit das Einschlafen leichter fällt, rät er, die Umgebung etwa eine Stunde vorher herunterzufahren: das Licht in der Wohnung dämpfen und keine Medien mehr konsumieren.


Von wegen Adieu Zeitumstellung: Ein Ende scheint nicht in Sicht


"Gerade in Corona-Zeiten sollten wir vor dem Schlafen keine Schreckensnachrichten mehr lesen, die uns aufwühlen", sagt Weeß. Besser sei es, sich mit schönen Dingen zu beschäftigen: "Alles ist geeignet, was uns Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Denn diese Gefühle helfen uns zur inneren Ruhe zu kommen". Rituale sind ebenfalls gut: Entspannungsübungen, ein Hörbuch, eine Fantasiereise machen, ein Buch lesen - allerdings besser keinen spannenden Krimi.

Zahl der Wildunfälle nimmt nach Uhrumstelung deutlich zu

Besonders achtsam sein sollten dagegen nach der Zeitumstellung alle Autofahrer. Denn die Zahl der Wildunfälle steigt im April und Mai im Vergleich zum März um mehr als das Doppelte an, wie eine Auswertung des Tierfund-Katasters des Deutschen Jagdverbandes (DJV) ergeben hat. Besonders gefährlich ist demnach die Tageszeit zwischen 6.00 und 9.00 Uhr. Im Juni gehen die Zahlen dann wieder deutlich zurück.


Expertin zur Zeitumstellung: "Winterzeit wäre am besten"


Im Frühjahr begeben sich Wildtiere wie Rehe verstärkt auf die Suche nach Futter und Revieren. Sie nutzen dafür überwiegend die Dämmerung, und genau das macht die Zeitumstellung risikoreich. Denn wenn die Uhren jetzt um eine Stunde vorgestellt werden, fällt der Berufsverkehr für einige Wochen wieder in die Zeit der Dämmerung.

Eine Stunde länger hell: Heute Nacht wird die Uhr umgestellt

Zwar dürften wegen der aktuellen Corona-Pandemie weniger Autofahrer zur Arbeit pendeln - doch die Gefahr bleibt. Besonders hoch ist sie laut DJV auf Straßen durch Wald und an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern - speziell dann, wenn neue Straßen durch solche Gebiete führen. Denn die Tiere laufen weiterhin ihre gewohnten Strecken.

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