Erste Fälle in Deutschland: Supermärkte verweigern Kindern den Zutritt

27.3.2020, 14:07 Uhr
Noch ist es die Ausnahme, aber dennoch: Es scheint erste Vorfälle gegeben zu haben, wonach Erwachsene mit Kindern nicht in den Supermarkt gelassen wurden.

© Christian Charisius, dpa Noch ist es die Ausnahme, aber dennoch: Es scheint erste Vorfälle gegeben zu haben, wonach Erwachsene mit Kindern nicht in den Supermarkt gelassen wurden.

Alles begann mit einer Mutter, die sich bei Radio Hamburg meldete. Laut Berichten des Focus habe sie in Hamburg einen Edeka-Markt betreten wollen, sei aber dazu aufgefordert worden, ihren Sohn draußen zu lassen. Die Mutter zeigte sich empört: "Abstand halten, nur mit Karte zahlen - verstehe ich alles, aber lasst uns nicht unmenschlich werden", sagte sie gegenüber dem Radiosender. Sie sei alleinerziehend und könnte daher ihren Sohn nirgendwo unterbringen.


Supermarkt-Personal im Stress: "Am Sonntag ruhen wir uns aus"


Der Vorfall löste nicht nur Empörung aus, er setzte außerdem eine Kettenreaktion in Gang: Immer mehr Familien melden sich nun, die bei ihrem Gang in den Supermarkt ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

So berichtet beispielsweise auch eine Frau aus Chemnitz davon, mit ihrem Kind vor den Türen einer Kaufland-Filiale abgewiesen worden zu sein. Man habe sie weggeschickt. Sie bezeichnet den Vorgang als eine "bodenlose Frechheit". Ihr sei gesagt worden, dass Kinder die größten Überträger der Krankheit seien. Die Pressestelle von Kaufland spricht gegenüber dem Portal Tag24 von einem Missverständnis: Der Mutter sei empfohlen worden, am ruhigeren Nachmittag wiederzukommen, da der Andrang morgens so groß gewesen sei.

In Nordrhein-Westfalen kam es laut einem Bericht der WAZ zu einem weiteren Vorfall dieser Art. Nach Angaben zweier Mütter mussten die Kinder draußen bleiben. Das Security-Personal habe die eine Mutter dazu aufgefordert, den Kinderwagen draußen zu lassen. Im anderen Fall sollte die Mutter angeblich ihre siebenjährige Tochter während des Einkaufs draußen stehen lassen.

Bisher liegt nordbayern.de keine Information über ähnliche Fälle aus Bayern vor. Prinzipiell können Supermärkte aber - basierend auf dem Hausrecht - eigene Regeln zum Einlass erlassen. Das haben zahlreiche Supermärkte bereits umgesetzt; Sie lassen beispielsweise nur eine bestimmte Menge an Kunden in den Supermarkt oder haben Abstandsmarkierungen am Boden angebracht oder einen "Spuckschutz" an den Kassen installiert.


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