Polizei ortet Handy

Falsches Ziel ins Navi eingegeben: 92-Jähriger fährt an die Ostsee statt nach Hessen

2.9.2021, 21:40 Uhr
Ostsee statt Hessen: Rentner landet wegen falscher Navieinstellung 550 Kilometer von der Heimat entfernt.

© Bernd Wüstneck, dpa Ostsee statt Hessen: Rentner landet wegen falscher Navieinstellung 550 Kilometer von der Heimat entfernt.

Der Senior sei wohlauf gewesen, teilte die Polizei am Donnerstag in Offenbach mit. Eigentliches Ziel des Mannes sei am Dienstagvormittag Nidderau im Main-Kinzig-Kreis gewesen. "Ganz offensichtlich hatte er am Morgen ein falsches Ziel ins Navi seines Fahrzeugs eingegeben und war mehrere Stunden lang strikt den Anweisungen der Computerstimme gefolgt", berichtete die Polizei. Am späten Nachmittag habe der Sohn des Mannes aus Nidderau der Polizei gemeldet, dass er seinen Vater vermisse, der anlässlich der Einschulung der Enkelin erwartet werde.

Die Polizei alarmierte den Angaben zufolge zunächst die an der Strecke liegenden Autobahnpolizeien, die ergebnislos alle Rastanlagen und Parkplätze überprüft hätten. Eine Streife erfuhr bei der Wohnanschrift des Rentners, dass er am Morgen tatsächlich losgefahren sei. Auch eine Nachfrage bei den Rettungsdiensten zwischen Bad Hersfeld und Nidderau verlief negativ.

Auf richterliche Anordnung ortete die Leitstelle der Polizei schließlich das Handy des Mannes. "Zum Erstaunen der Beamten hatte sich das Mobilgerät im rund 550 Kilometer von Bad Hersfeld entfernten Rostock eingeloggt", so die Polizei. Fast zeitgleich sei der Anruf einer Wirtin einer dortigen Pension beim Sohn eingegangen, wonach sein Vater sie wegen einer Reifenpanne um Hilfe gebeten habe. Der Sohn habe erklärt, seinen Vater sicher aus Rostock abholen zu wollen.