Tests für Kinder

FAQ: Coronatests für Kinder: Das sollten Sie wissen

9.6.2021, 10:46 Uhr
An der Corona-Abstrichstelle in Forchheim wird eifrig getestet.

© Ralf Rödel, NN An der Corona-Abstrichstelle in Forchheim wird eifrig getestet.

In welchen Fällen braucht mein Kind einen Coronatest?

Seit dem Ende der Osterferien gilt: Wer den Präsenzunterricht besuchen will, muss regelmäßig ein negatives Schnelltest-Ergebnis vorweisen können. Die Kinder können einen Selbsttest in der Schüle durchführen, oder mit einem negativen PCR-Test - oder Antigenschnelltest in die Schule kommen. Dieser muss von einer medizinisch geschulten Person durchgeführt worden sein. Ein Selbsttest zuhause reicht nicht aus.

Für Schulen und Kitas gilt noch die folgende weitere Regelung: Ein negativer Test wird verlangt, wenn Kinder mit leichten, neu aufgetretenen Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten - ohne Fieber - weiter in die Schule oder Kita gehen sollen. Bei allergisch bedingten Symptomen oder einem gelegentlichen Husten, etwas Halskratzen oder einer verstopften Nase ohne Fieber braucht es keinen Test.

Ebenso braucht es ihn, wenn Kinder nach einer Erkrankung mit stärkeren Symptomen wieder zurückkehren und noch die oben genannten leichten Beschwerden haben. Dabei werden sowohl ein negativer PCR- als auch POC-Antigen-Schnelltests von einer Teststelle akzeptiert. Der Test kann auch während der Erkrankungsphase erfolgen.

Wird das Kind nicht getestet, darf es zurück, sobald es keine Symptome mehr aufweist und sieben Tage lang nicht in der Kita oder Schule war.

Wo wird getestet?

In Schulen wird seit dem 12. April getestet, in Kitas noch nicht. In den lokalen Testzentren gibt es dafür gesonderte Zeitfenster für das Testen von Kita-Kindern.

Nicht alle, aber einige Kinderärzte bieten Antigentests oder auch PCR-Tests an. Die Kassenärztliche Vereinigung gibt hier einen Überblick, in welchen Praxen Coronatests möglich sind. Im Zweifelsfall sollte man einfach beim eigenen Kinderarzt anrufen und sich nach den Möglichkeiten erkundigen.

PCR- und Schnelltestzentren bieten ebenfalls Tests für Kinder an. Hierbei sollte man sich aber vorab informieren, welche Regelungen die Teststelle aufgestellt hat. Bei Symptomen wie Fieber und starken Husten werden Kinder nicht überall getestet, in diesem Fall sollten Eltern den Kinderarzt kontaktieren oder sich an eine Teststelle für Personen mit Symptomen wenden. Dies ist in Nürnberg die städtische PCR-Teststelle am Flughafen.

Außerdem wollen immer mehr Apotheken Antigen-Schnelltests durchführen. Die Nürnberger Apotheken, die der Stadtspitze bereits bekannt sind, finden sich hier aufgelistet.

Ab welchem Alter kann man Kinder testen lassen?

"Für die Coronatests gibt es keine Altersbeschränkung", berichtet die Wendelsteiner Kinderärztin Renate Abt. Für einen Kinderarzt seien diese Tests Routine, auch Säuglinge könnten getestet werden, wenn dies sinnvoll erscheint.

Ab welchem Alter tatsächlich getestet wird, hängt aber auch von der Teststelle ab. Die Schnelltestzentren in Stein und Fürth beispielsweise bieten Tests bei Kindern ab einem Jahr an, das gilt auch für das PCR-Testzentrum in Fürth-Atzenhof. Am Nürnberger Flughafen werden RT-PCR-Tests für Kinder ab drei Jahren angeboten.

Wer einen Test bei einem jüngeren Kind machen lassen will, sollte sich also vorab bei der gewünschten Teststelle informieren.

Ab welchem Alter müssen Kinder getestet werden?

Prinzipiell gibt es keine Testpflicht. Wenn ein Kita-Kind mit Krankheitssymptomen in die Kita soll, kann es auch im Alter von zwei Jahren getestet werden, wie oben beschrieben allerdings nicht an jeder Teststelle.

Ein anderer Fall sind Aktivitäten, die man als Familie machen will und bei denen eine Testpflicht herrscht, beispielsweise die Einreise aus dem Ausland nach dem Urlaub. Hier gilt: Kinder sind bis zum 6. Geburtstag negativ Getesteten gleichgestellt, sie benötigen also keinen Coronatest. Das besagt die bundesweit gültige COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung.

Wie sehen Corona-Tests für Kinder aus?

Prinzipiell gibt es für Kinder und Jugendliche die gleichen Testmöglichkeiten wie für Erwachsene, auch wenn manche Testkits als kinderfreundlicher gelten: Bei Antigenschnelltests nehmen Ärzte für Kinder beispielsweise dünnere Abstrichstäbchen oder wählen einen Test, bei dem eine Probe aus dem vorderen Nasenbereich ausreicht. Von diesem Test-Typ sind verschiedene Varianten auf dem Markt, die sich teils besser für Kinder eignen. Mittlerweile gibt es auch Lolli- oder Spucktests, bei denen eine Speichelprobe ausreicht.

Gemein haben alle, dass das Ergebnis nach etwa einer Viertelstunde vorliegt. Allerdings können Viren hier erst ab einer höheren Konzentration nachgewiesen werden. Deshalb sind sie weniger zuverlässig als ein PCR-Test des Kindes.

Bei den Antigentests in den Schulen wird laut Kultusministerium ein Nasenabstrich circa zwei Zentimeter tief aus beiden Nasenlöchern entnommen. Dabei kommen Selbsttests unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz. Welcher Test die Schüler erwartet, erfahren sie von ihrer Schule. Lehrer oder Hilfskräfte weisen dabei an, den Test führen die Schüler aber selbst durch.

Beim PCR-Test muss ein Abstrich tief aus der Nase oder dem Rachen entnommen werden. Beides kann sich recht unangenehm anfühlen, der Rachenabstrich führt teilweise zu einem Würgereiz. Teilweise hilft es Kindern, den Nasenabstrich im Liegen durchzuführen. Die Probe wird ins Labor geschickt, eine Rückmeldung erhält man meist nach 24 bis 48 Stunden.

Selbsttests für zuhause werden nicht als Nachweis akzeptiert, um das Kind in die Schule oder Kita zu schicken. Zwei verschiedene Typen sind auf dem Markt: Entweder braucht es einen Nasen-Abstrich oder Speichel. Auch hier ist die Zuverlässigkeit geringer als beim PCR-Test. Nach einem positiven Testergebnis wird ein PCR-Test beim Kind nötig.

Bei Symptomen ist immer der Arzt der richtige Ansprechpartner. Am besten meldet man sich zunächst telefonisch in der Praxis und bespricht das weitere Vorgehen und ob und welcher Test sinnvoll ist.

Wie kann ich meinem Kind den Test erleichtern?

"Bei Säuglingen bietet es sich an, den Test im Liegen durchzuführen", sagt Abt. Dadurch ist das Kind am besten fixiert und das Verletzungsrisiko gering. Ab einem Jahr sei es sinnvoll, das Kind auf dem Schoß der Eltern sitzen zu lassen, damit es sich wohler fühlt. Jugendliche kommen mit dem Test oft gut zurecht. Prinzipiell gelte: "Wir Kinderärzte sind flexibel, auch was die Testart angeht, und nehmen Rücksicht auf das Kind."

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