Zum Tod von Elizabeth II.

Feiner Sinn für Humor: Wie die Queen zwei amerikanische Touristen veräppelte

Julia Ruhnau

nordbayern.de

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10.9.2022, 18:46 Uhr
Queen Elizabeth II. bei einem Pferderennen im britischen Ascot.

© Foto via www.imago-images.de, imago images/Frank Sorge Queen Elizabeth II. bei einem Pferderennen im britischen Ascot.

Queen Elizabeth II. hatte offenbar neben blauem Blut auch eine alberne Ader. Die im Alter von 96 Jahren verstorbene Monarchin war in der ganzen Welt beliebt - eine Erzählung einer ihrer ehemaligen königlichen Leibwächter dürfte ihr Ansehen nun posthum noch steigern. Denn die Königin hatte durchaus Witz.

Versteckspiel mit amerikanischen Touristen

Die Anekdote, die jetzt erneut die Runde macht, ist eigentlich schon älter. Ihr ehemaliger Leibwächter Richard Griffin hatte dem Sender Sky News im Juni ein Interview gegeben. Anlass war das 70-jährige Thronjubiläum der Queen. Einen Ausschnitt des Gesprächs hat der Journalist David Mack nun am Todestag der Königin auf Twitter gepostet. Der Clip hat es in sich - was man unter anderem an den knapp 270.000 Likes sieht.

Im Interview mit Sky News berichtet Griffin kurz von seinem Werdegang, um dann eine seiner Lieblingsgeschichten über die Queen zum Besten zu geben.

Zwei Wanderer kreuzten den Weg der Queen

Elizabeth II. sei damals auf Schloss Balmoral gewesen, ihrer Sommerresidenz, wo sie auch am Donnerstag verstarb. Sie habe dort gerne Picknicks gemacht - und nach einem dieser Picknicks sei sie zusammen mit ihrem Leibwächter zu einem Spaziergang aufgebrochen, so Griffin.

Normalerweise treffe man in dieser Gegend niemanden, erzählt der Ex-Leibwächter. Aber an diesem Tag seien zwei Wanderer auf sie zugekommen. Wie sich herausstellte, waren die beiden Amerikaner - "und es war vom ersten Moment an klar, dass sie die Königin nicht erkannt hatten", so Griffin im Interview. Die Queen nahm das offenbar als Vorlage für einen kleinen Streich.

Man führte zunächst gepflegten Small-Talk, bis die beiden Touristen die Monarchin fragten, wo sie eigentlich lebe. "Oh, ich lebe in London, aber ich habe ein Ferienhaus direkt auf der anderen Seite der Hügel", antwortete diese frivol. Daraufhin wollten die zwei wissen, ob sie denn oft hierher komme. Das bejahte ihre Majestät: "Seit ich ein kleines Mädchen bin, seit über 80 Jahren".

Daraufhin wurden die Amerikaner hellhörig, erzählt Griffin: "Dann müssen Sie schon einmal die Queen getroffen haben?", wollten die beiden wissen. Doch die Königin blieb stoisch. "Nun ja, ich nicht, aber Dick hier trifft sie regelmäßig", sagte sie mit Blick auf ihren Begleiter.

Jetzt stieg auch ihr Leibwächter in das Versteckspiel mit ein. Wie Elizabeth II. denn so sei, wollte einer der Touristen wissen. "Sie kann sehr störrisch sein, aber sie hat einen wundervollen Sinn für Humor", antwortete er - wohl wissend, dass die Monarchin ihm das nicht übel nehmen würde, wie er sagt.

Das Treffen gipfelte schließlich in einer verqueren Foto-Session: Einer der Wanderer drückte der Queen beherzt seine Kamera in die Hand und fragte sie, ob sie ein Foto von ihm und dem Mann machen könne, der die Königin so gut kennt. Elizabeth stimmte zu. Griffin war dann so geistesgegenwärtig, auch ein Foto ihrer Majestät mit den beiden Ahnungslosen zu machen.

Sobald diese außer Hörweite gewesen seien, erzählt Griffin, habe die Queen zu ihm gesagt: "I´d love to be a fly on the wall when he shows his photographs to his friends in America" - "ich würde so gerne Mäuschen spielen, wenn er seinen Freunden in Amerika seine Fotos zeigt". Sie hoffe, sagte die Monarchin, dass sie wenigstens dann jemand erkenne.

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