Flüchtlingsschiff "Lifeline" darf nicht in Spanien anlegen

25.6.2018, 14:05 Uhr
Flüchtlingsschiff

© Hermine Poschmann/epd

Zwar wolle das Land ein humanitäres Gesicht zeigen, wie es durch die Aufnahme der Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff "Aquarius" gezeigt habe, sagte der Minister für öffentliche Arbeiten, José Luis Ábalos, am Montag in einem Interview mit dem spanischen Radiosender Cadena Ser. "Aber es ist eine andere Sache, jetzt zur maritimen Rettungsorganisation für ganz Europa zu werden", betonte der Politiker, der für die Häfen in Spanien verantwortlich ist.

Die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, hatte am Sonntag angeboten, als "sicherer Hafen" für Flüchtlinge zu dienen. "Ja, wir haben Häfen, Barcelona, Valencia, Palma. Aber Spanien kann diese Verantwortung nicht alleine übernehmen", sagte Ábalos dazu.

Die "Lifeline" – ein Schiff der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline – hatte am Donnerstag die Flüchtlinge gerettet. Jedoch hat sich bisher kein Land bereit erklärt, dem Rettungsschiff einen Hafen zu öffnen. Es liegt derzeit in der Nähe von Malta. Am Sonntag waren erneut mehr als 1000 Migranten in mehreren Booten vor der libyschen Küste entdeckt worden.

Die neue sozialistische Regierung Spaniens hatte bereits Mitte Juni 600 Bootsflüchtlinge auf der Aquarius und zwei weiteren Schiffen nach tagelanger Irrfahrt im Mittelmeer im Hafen von Valencia anlanden lassen, nachdem Italiens neue europakritische Regierung diese abgewiesen hatte.

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