Für Tiere tödlich: Forscher entdecken neue Zecke in Deutschland

8.7.2019, 17:04 Uhr
Die "Braune Hundezecke" ist für Tiere unter Umständen sogar tödlich.

© Fabian Sommer/dpa Die "Braune Hundezecke" ist für Tiere unter Umständen sogar tödlich.

Bislang gingen Experten davon aus, dass solche Zecken von Hunden etwa im Auslandsurlaub aufgenommen und im Fell nach Deutschland gebracht wurden. Das scheint aber nicht immer so zu sein. "Es sind auch bereits Exemplare an Hunden gefunden worden, die ihren Hof nie verlassen hatten", sagte die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. "Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die Art hier halten kann." Hohenheimer Forscher wollen untersuchen, auf welchen Wegen das Spinnentier nach Deutschland gelangt und wie es sich hier verbreitet.

"Wir wollen außerdem mehr wissen darüber, welche Krankheitserreger es möglicherweise gibt und was man tun kann gegen die Braune Hundezecke", sagte die Parasitologin Katrin Fachet. Normalerweise befällt die Braune Hundezecke Hunde. "Ist die Population aber zu groß und der Wirt reicht nicht mehr aus, dann ist sie nicht wählerisch und sucht sich das Nächstbeste: den Menschen", sagt Fachet. Bei der drei bis vier Millimeter großen Art seien bisher keine Erreger von Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) festgestellt worden, sie könne aber Erreger des Mittelmeer-Fleckfiebers übertragen.

Erst vor kurzem hatte die Universität Hohenheim vor der sehr großen Hyalomma-Zecke gewarnt, die vermutlich erstmals in Deutschland überwintert hat. Die in Afrika, Asien und Südeuropa heimischen Zecken können gefährliche Erreger übertragen wie jenes Virus, das das Krim-Kongo-Fieber verursacht.

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