Fußballspiel abgesagt - Wildschweine bevölkern Platz

21.1.2020, 15:16 Uhr
Ein gelbes Schild am Volksstadion warnt die Besucher des Greifwalder FC's vor den Wildschweinen, die sich auf dem Trainingsgelände niedergelassen haben.

© Stefan Sauer Ein gelbes Schild am Volksstadion warnt die Besucher des Greifwalder FC's vor den Wildschweinen, die sich auf dem Trainingsgelände niedergelassen haben.

Eigentlich sind Wildschweine eher friedliche Tiere. Wenn sie auf Menschen treffen, versuchen sie erst mal zu flüchten. Doch wenn es um ihren Nachwuchs geht, verstehen die Tiere keinen Spaß. Fühlen sie sich oder ihre Frischlinge bedroht, wehren sie sich oft mit ganzer Kraft.

Ein Jäger erklärt: Zwischen Januar und März bekommen die Wildschweine für gewöhnlich ihre Jungen. In dieser Zeit brauchen die Neugeborenen besonders viel Schutz. Ihre Mütter müssen also gut aufpassen. Wenn dann etwa auf Waldwegen Spaziergänger oder Jogger vorbeikommen, kann es auch mal gefährlich werden.


Landwirte geplagt: Immer mehr Wildschweine in Franken


In der Stadt Greifswald musste am vergangenen Wochenende sogar ein Fußballspiel abgesagt werden. Ein Wildschwein mit sieben Frischlingen hatte sich rund um das Volksstadion getummelt und machten einen Anpfiff des Testspiels des Fußball-Oberligisten Greifswalder FC gegen die U19 des FC Hansa Rostock unmöglich. Vor dem Spiel verletzten die Wildtiere sogar einen Hund, der versuchte, sie vom Gelände zu vertreiben.

"Die Gefahr ist einfach zu groß", erklärte der Verein die Absage auf ihrer Facebook-Seite. Das Spiel wurde kurzfristig verschoben und ins etwa 100 Kilometer entfernte Rostock verlegt. Auf einem Schild auf dem Gelände der Greifswalder steht nun der Hinweis: "Vorsicht! Wildschweine". Die Greifswalder warten weitere Vorgehen der Stadt ab, hieß es auf Facebook.

Die Wildschweine sind auch in Bayern ein großes Thema. Im letzten Jahr streiften mehr Wildschweine als sonst durch bayerische Wälder. Manche kommen den Städten immer näher, wühlen in Gärten herum und richten Schaden an. In der Nähe von Laufamholz wüteten im November 15 Schwarzkittel zwischen den Häusern. Die Zahl der im Staatswald erlegten Wildschweine lagen nach Angaben der Bayerischen Staatsforsten 2019 auf Rekordniveau: Bis Ende November seien 8668 Tiere erlegt worden, 2017 waren es im selben Zeitraum 7850. Allein in Franken wurden im vergangenen Jahr bis zu 5000 Tiere pro Landkreis gemeldet, sagte der Sprecher des Bayerischen Jagdverbandes, Thomas Schreder.

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