Nachtreten gegen ein Tote

Gedenkstätte von Impfärztin Kellermayr geschändet - die Tat wurde gefilmt

Stefan Besner

Online-Redaktion

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7.8.2022, 17:17 Uhr
Die öffentlich zur Schau gestellte Anteilnahme vieler Menschen erzürnte eine Frau nun offenbar derart, dass sie sich veranlasst fühlte, die Kerzen und niedergelegten Blumen zu verwüsten.

© Fotokerschi.At/Hannes Draxler/APA/dpa Die öffentlich zur Schau gestellte Anteilnahme vieler Menschen erzürnte eine Frau nun offenbar derart, dass sie sich veranlasst fühlte, die Kerzen und niedergelegten Blumen zu verwüsten.

Am 29. Juli 2022 wurde die Leiche der Impfärztin Lisa-Maria Kellermayr in ihrer Praxis entdeckt. Im Vorfeld wurde die Frau monatelang von Impfgegnern bedroht. Die Polizei schloss ein Gewaltverbrechen aus. Der Fall der offenbar in den Suizid getriebenen Ärztin schlug hohe Wellen, weit über Österreich hinaus. Trauernde errichteten in Wien eine Gedenkstätte am Stephansdom - das findet anscheinend nicht bei allen Anklang.

Schändung der Gedenkstätte mit anschließender Flucht

Die öffentlich zur Schau gestellte Anteilnahme vieler Menschen erzürnte eine Frau nun offenbar derart, dass sie sich veranlasst fühlte, die Kerzen und niedergelegten Blumen zu verwüsten. Anschließend flüchtete sie. Was ihr anscheinend nicht bewusst war, ein Augenzeuge filmte die Tat.

Bedrohung Kellermayrs: Spur führt auch nach Bayern

Laut Angaben der Zeit soll auch ein Mann in Oberbayern die durch Suizid umgekommene Ärztin bedroht haben. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Wohnung des 59-Jährigen durchsucht und unter anderem mehrere Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssten. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher Bedrohung und Nachstellung Kellermayrs.

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