Über ein Jahr im Verkauf

Großer Keks-Rückruf in Deutschland: Bei diesem Produkt besteht akute Gesundheitsgefahr

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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27.1.2023, 11:03 Uhr
In Keksen von Tedi wurden gesundheitsgefährdende Stoffe nachgewiesen.

© Pixabay In Keksen von Tedi wurden gesundheitsgefährdende Stoffe nachgewiesen.

Bei den betroffenen Keksen wurden erhöhte 3-MCPD- und Glycidylwerte festgestellt, heißt es in einer Mitteilung des Discounters. Diese gelten als krebserregend.

Konkret betroffen sind die Aldiva Einhorn-Kekse, von denen bereits im September 2022 eine Charge aus dem gleichen Grund zurückgerufen werden musste. Dabei handelte es sich um Kekspackungen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 21.04.2023.

Nun stellte sich heraus, dass die erhöhten Werte bei weitaus mehr Produkten auftreten. Folgende Informationen gab Tedi zu den betroffenen Keksen bekannt:

Artikel: Aldiva Einhorn-Kekse
Inhalt: 220 Gramm
Bezeichnung: Unicorn Wheels
Artikelnummer: 12252002021000000150 und 10792002021000000255
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): 04.09.2023 bis 23.12.2023
Verkaufspreis: 1,50 Euro bzw. 2,55 Euro
Hersteller: Modern Chocolate GmbH

Diese Kekse sind von dem Rückruf betroffen.

Diese Kekse sind von dem Rückruf betroffen. © lebensmittelwarnung.de

Laut Tedi wurden die Kekse vom 17.09.2021 bis zum 20.01.2023 – also rund eineinhalb Jahre – in allen Filialen deutschlandweit verkauft.

Bei 3-MCPD- und Glycidyl handelt es sich um sogenannte Fettsäureester, die bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln - vor allem bei pflanzlichen Ölen und Fetten - entstehen. Sie treten auf, wenn fett- und gleichzeitig salzhaltige Lebensmittel im Herstellungsprozess hohen Temperaturen ausgesetzt werden.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind vor allem Backwaren, Brotaufstriche, Säuglingsnahrung, Pommes oder Würzsoßen für Grenzwertüberschreitungen mit 3-MCPD- und Glycidyl anfällig. Erhöhte Konzentrationen finden sich auch in Kokosöl oder -fett, Walnussöl, Sonnenblumenöl, Sojabohnenöl, Rapsöl und Margarine.

Das BfR erklärt, dass für Erwachsene bei 3-MCPD kein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht. Bei Kindern und Säuglingen ist bei langfristigem Verzehr eine Gefahr jedoch nicht ausgeschlossen. Der Stoff steht weiterhin im Verdacht, krebserregend zu sein.

Auch Glycidol kann erbgutverändernd und krebserregend sein. Daher sollten Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu viel davon im Körper aufnehmen. Die WHO empfiehlt, eine tägliche Aufnahmemenge von zwei Mikrogramm 3-MCPD pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten.

Ob die Grenzwerte beim Konsum der Tedi-Kekse überschritten wurden, ist unklar. Allerdings schließt der Discounter eine mögliche Gefahr für die Gesundheit nicht aus und rät eindringlich vom Verzehr ab. Kundinnen und Kunden können die betroffenen Produkte deutschlandweit in allen Filialen zurückgeben und erhalten den Kaufpreis zurück, beziehungsweise können die Kekse gegen ein anderes Produkt umtauschen.