Bislang alkoholfrei

Gut für die Umwelt: Brauerei stellt Bier in Pulverform her

Isabel Pogner

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

25.2.2023, 21:19 Uhr
Bier besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Das lässt eine Brauerei jetzt einfach weg. 

© colourbox.de, NNZ Bier besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Das lässt eine Brauerei jetzt einfach weg. 

Die Anwendung ist simpel. Das beigefarbene Pulver soll der Bier-Connaisseur einfach in kohlesäurehaltigem Wasser auflösen. Das Ergebnis: "Sieht aus wie Bier! Schmeckt wie Bier! Ist Bier! Mit echter Schaumkrone!", beschreibt die Klosterbrauerei Neuzelle ihr neu entwickeltes Bierpulver in einer Mitteilung.

Die Brauerei aus Brandenburg hat am Donnerstag in Berlin das wohl weltweit erste Bierpulver vorgestellt, berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Getauft haben sie es "Dryest Beer". Zwei Jahre lang haben sie in Kooperation mit Technologiepartnern an der Mixtur geforscht - gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium. Ab Sommer wollen sie das Pulver offiziell verkaufen, wobei sich die Konsumenten einer Tatsache bewusst sein sollten: Alkohol enthält das Pulver-Bier nicht.

Die Grundlage für das Pulver ist ein speziell gebrautes, dextrinreiches - also stärkehaltiges - Bier, erklärt die Brauerei. Damit produziert Neuzelle also Bier und trocknet es aus, nur damit der Konsument es wieder unter Wasser setzt. Klingt erst einmal absurd, habe aber einen großen Vorteil gegenüber Flüssigbier, erklärt die Klosterbrauerei.

Pulverbier soll Ressourcen sparen

"Weltweit werden Milliarden Liter Wasser zum Verbraucher transportiert, denn Bier besteht nun mal aus bis zu 90 Prozent aus Wasser. Aus Umweltsicht sparen wir daher schon beim Transport", schildert der Gesellschafter der Klosterbrauerei, Helmut Fritsche. Die Idee sei aus der Not heraus geboren worden, berichtet der rbb. Denn die Bierflaschen werden immer knapper und die Glaspreise steigen. Also hat die Brauerei das Glas einfach wegentwickelt. Am Ziel angekommen sei das Unternehmen aber noch nicht. Auch der Brauprozess soll optimiert werden, um Kosten und Ressourcen zu sparen.

Blauäugig wirft die Brauerei ihr Produkt jedenfalls nicht auf den deutschen Bier-Markt. Fritsche sagt: "Wir wissen auch, dass die klassischen Pils-Trinker und alle Craft-Beer-Enthusiasten vor allem in Deutschland unserem Produkt erstmal skeptisch gegenüberstehen werden." Die Kernzielgruppe liege deshalb eher bei Abnehmern in Asien und Afrika. Mittelfristig wollen die Hersteller aber auch den europäischen Markt für das Trockenbier gewinnen. Vielleicht hilft dabei der nächste Entwicklungsschritt: In Zukunft will die Brauerei auch Alkohol mit ins Pulver mischen.