Bis zu 45 Grad angekündigt

Hitzewelle dank Saharadüse? So heiß wird es in dieser Woche wirklich

Alexander Aulila

Online-Redaktion

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18.7.2022, 05:57 Uhr
In den nächsten Tagen werden in einigen Wettermodellen Temperaturen von über 40 Grad erwartet, andere Experten halten sich eher zurück bei derartigen Prognosen.

© imageBROKER/Michael Weber via www.imago-images.de In den nächsten Tagen werden in einigen Wettermodellen Temperaturen von über 40 Grad erwartet, andere Experten halten sich eher zurück bei derartigen Prognosen.

Der Hitze-Hammer ist im Anmarsch - so kündigten es zuletzt zahlreiche Wetterexperten und Medien, auch wir, an. Nach einer außergewöhnlich heißen ersten Jahreshälfte geht auch der Juli mit hohen Temperaturen weiter. Sorgte ein von Irland in den Osten ziehendes Hoch in der vergangenen Woche für sommerliche Temperaturen um die 30 Grad, erwarten uns in dieser Woche noch einmal höhere Temperaturen. Doch wie nahe an der Realität sind die Vorhersagen, die teils weit über 40 Grad angekündigt hatten, eigentlich?

Klar ist: Zu Beginn der Woche kommt die Saharadüse, also ungewöhnlich viel heiße Luft aus der Wüste, zu uns. "Das ist im Prinzip der Stoff, aus dem die Allzeit-Hitzerekorde gemacht werden", erklärt der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs. Verschiedene Wettermodelle hielten sogar Temperaturen von mehr als 40 Grad für möglich, wie sie derzeit in Südeuropa vorherrschen. Doch der Deutsche Wetterdienst (DWD) relativiert die Verlässlichkeit solcher Vorhersagen. "Je weiter wir in die Zukunft schauen wollen, desto schwieriger werden verlässliche Aussagen", heißt es auf der Homepage des DWD.

Experte tritt auf die Hitze-Bremse

Je näher die heißen Tage rücken, desto klarer wird dementsprechend auch das Bild. Und hier trat Ochs bereits in der vergangenen Woche auf die Hitze-Bremse: "Im Augenblick sieht die Sache nicht mehr so extrem aus", glaubt der Wetterexperte. Insbesondere die heiße Luft könne bei uns recht schnell durchwandern.

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF), das laut Ochs beste Mittelfristmodell, kündigt für Deutschland derzeit nur den Dienstag und Mittwoch mit um die 36 Grad als besonders heiße Tage an - dafür aber flächendeckend fast im ganzen Land. Und auch die Nächte sollen bei 16 bis 22 Grad relativ warm bleiben. Doch von den 45 Grad und tropischen Nächten, die noch vor wenigen Tagen möglich erschienen, ist das ziemlich weit weg.

Konkret sollen sich die Höchsttemperaturen am Montag bei etwa 32 Grad und am Dienstag und Mittwoch bei etwa 35 Grad einpendeln. Eine richtige Abkühlung ist dann zwar noch nicht in Sicht, am Donnerstag sollen die Höchstwerte dann aber wieder unter 30 Grad fallen. Das Wochenende bleibt bei Höchsttemperaturen von 27 bis 30 Grad warm und hat zahlreiche Sonnenstunden parat. Doch diese Einschätzung hängt auch wieder vom Wettermodell ab: Das Global Forecast System (GFS) geht zum Ende der Woche auch wieder von 35 Grad aus. Auch hier gilt: Je näher das Wochenende rückt, desto zuverlässiger und klarer werden auch die Vorhersagen.

Die Hitze-Gefahr ist damit allerdings noch nicht gebannt, denn statistisch gesehen sind die Tage zwischen dem 23. Juli und 23. August die heißesten Tage des ganzen Jahres. Diese hochsommerliche Phase bezeichnen Experten als "Hundstage". Namensgebend ist dabei das Sternenbild Großer Hund. Und für diesen Zeitraum sieht das ECWMF-Wettermodell derzeit Temperaturen, die bis zu vier Grad über dem Durchschnitt liegen könnten.

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