Hollywoods Charmeur: Vor 25 Jahren starb Cary Grant

29.11.2011, 15:36 Uhr
Grace Kelly mit Cary Grant in dem Hitchcock-Film "Über den Dächern von Nizza" von 1955 (Archivfoto).

© dpa Grace Kelly mit Cary Grant in dem Hitchcock-Film "Über den Dächern von Nizza" von 1955 (Archivfoto).

45 Jahre ist es her, dass Cary Grant zum letzten Mal vor der Kamera stand und seinen legendären Charme versprühte. Zwar ist die Liebeskomödie „Nicht so schnell mein Junge“ (1966) in Vergessenheit geraten. Grants Status als Leinwand-Gentleman aus der Glanzzeit der Traumfabrik Hollywood ist aber geblieben.

Am Dienstag jährt sich der Todestag des gebürtigen Briten zum 25. Mal. Grant starb am 29. November 1986 im Alter von 82 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Seine Leinwandromanzen mit Stars wie Marlene Dietrich („Die blonde Venus“), Ingrid Bergman („Berüchtigt“), Grace Kelly („Über den Dächern von Nizza“), Sophia Loren („Stolz und Leidenschaft“) und Audrey Hepburn („Charade“) gingen als beste Liebesszenen in die Geschichte Hollywoods ein.

Auch Grants einziges Kind, Tochter Jennifer Grant (45), schwärmte für ihren berühmten Vater. „Okay, ich war in Dad verschossen“, schrieb sie in ihrer Autobiografie „Good Stuff: A Reminiscence of My Father, Cary Grant“, die im Frühjahr veröffentlicht wurde.

Eigene Memoiren ließ der stets diskrete Schauspieler nicht zurück. Jennifer stammte aus Grants vierter Ehe mit der Schauspielerin Dyan Cannon. Als sie zur Welt kam, war Grant bereits 62 Jahre alt. Wenig später trat der Star aus mehr als 70 Filmen in den Ruhestand, um sich ganz seiner „letzten Produktion“ zu widmen.

Mit 77 Jahren heiratete er zum fünften Mal. Die PR-Agentin Barbara Harris war 47 Jahre jünger. Grant arbeite mit Spitzenregisseuren zusammen – darunter Alfred Hitchcock („Der unsichtbare Dritte“), Frank Capra („Arsen und Spitzenhäubchen“) und Howard Hawks („Leoparden küsst man nicht“). Er konnte elegant, witzig und draufgängerisch sein. Erfolg hatte er mit Liebesfilmen wie mit Komödien, Thrillern und Abenteuerstreifen. Seine Wandlungsfähigkeit lernte er schon als Teenager in England.

Mit 13 Jahren lief der gebürtige Alexander Archibald Leach aus seinem ärmlichen Elternhaus davon und schloss sich als Tänzer, Sänger und Jongleur einer Varieté- und Schauspielwandergruppe an. 1921 reiste er für kleine Auftritte erstmals in die USA. Sechs Jahre später trat er am Broadway in Musicals und Komödien auf. Nach dem Umzug nach Hollywood legte er sich den Künstlernamen Cary Grant zu.

Bereits sein vierter Filmauftritt („Die blonde Venus“, 1932) brachte dem gut aussehenden Mann eine Hauptrolle neben Marlene Dietrich ein. Den Durchbruch als Hollywoods „Leading Man“ schaffte er ein Jahr später an der Seite von Mae West in „Sie tat ihm Unrecht“ und „Ich bin kein Engel“.

Zweimal wurde er für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert – „Akkorde der Liebe“ (1941) und „None But the Lonely Heart“ (1944) – ging aber beide Male leer aus. Erst 1970 feierte ihn die Oscar-Akademie mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk. In seiner Dankesrede entschuldigte sich Grant auf seine charmante Art bei seinen weiblichen Co-Stars für das, „was ich nicht wusste“. Zudem nannte er es ein Privileg, ein Teil von Hollywoods „herrlichster Ära“ gewesen zu sein. Den Oscar gab es für „Können, Finesse, Feinsinn, Charme und dafür, dass er Cary Grant ist“, wie Frank Sinatra damals bei der Zeremonie sagte.

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