Hund "Chico" nach tödlichen Bissen eingeschläfert

16.4.2018, 16:31 Uhr
Hund

© Hauke-Christian Dittrich/dpa

Auch eine Petition mit 280.000 Unterschriften half nichts, der Kampfhund "Chico" aus Hannover wurde gegen 13.30 Uhr in der Tiermedizinischen Hochschule der niedersächsischen Landeshauptstadt eingeschläfert. Es ist das vorläufige Ende einer hitzig geführten Debatte um den Staffordshire-Terrier-Mischling. 


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Der Hund hatte zwei Menschen getötet. Seine 52-jährige Besitzerin saß im Rollstuhl, ihr 27 Jahre alter Sohn war schwer krank - und beide offenbar zu schwach, um die tödlichen Bisse des Tieres abzuwehren. "Chico", ein Rüde, wurde in einem Metallzwinger im Zimmer des Sohnes gehalten, ein Tierschutzverein war in den vergangenen Jahren mehrmals bei der Familie - räumte bereits aber Versäumnisse ein. Die Fehler der Behörden, insbesondere des Ordnungsamtes, könnten auch noch arbeitsrechtliche Folgen haben. 

In Bayern gelten strenge Regeln 

Zunächst blieb unklar, ob "Chico" wirklich eingeschläfert werden muss. Die Stadt Hannover prüfte in den vergangenen Wochen, ob der Mischling nicht doch etwa in einer Spezialeinrichtung leben könne. Das hatte das Tierheim vorgeschlagen, wo der Hund vorübergehend untergebracht wurde. Auch Experten des Münchner Tierschutzvereins schauten sich "Chico" an. 

In Deutschland entbrannte eine hitzige Debatte um den Fall. In Bayern gelten bezüglich Kampfhunden klare Regeln - die Haltung bestimmter Rassen ist nur in Ausnahmefällen erlaubt. Für das Nürnberger Tierheim nur Theorie, denn: Von den etwa 50 Hunden, die derzeit dort untergebracht sind, gehören sechs zur Kategorie 1.

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