Japan prüft Wirkung von Grippemittel im Kampf gegen Coronavirus

22.2.2020, 10:33 Uhr
Bislang sind in Japan rund 750 Fälle des Erregers bestätigt, darunter auch Kinder, wobei allerdings mit 634 die meisten Fälle Passagiere und Crewmitglieder eines Kreuzfahrtschiffes sind.

© CHINATOPIX/AP/dpa Bislang sind in Japan rund 750 Fälle des Erregers bestätigt, darunter auch Kinder, wobei allerdings mit 634 die meisten Fälle Passagiere und Crewmitglieder eines Kreuzfahrtschiffes sind.

Man habe aus anderen Ländern gehört, dass manche Mittel nützlich sein könnten, sagte Kato. Er kündigte zudem an, dass seine Regierung ihre Politik zum Umgang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Kürze erläutern wolle. Daran hatte es Zweifel gegeben.

Bislang sind in Japan rund 750 Fälle des Erregers bestätigt, darunter auch Kinder, wobei allerdings mit 634 die meisten Fälle Passagiere und Crewmitglieder eines Kreuzfahrtschiffes sind. Die "Diamond Princess" hatte bis Mittwoch zwei Wochen lang unter Quarantäne gestanden. Die 970 negativ getesteten Passagiere sind inzwischen von Bord.

Japans Regierung erlaubte ihren Landsleuten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren, was Experten für problematisch halten. Japan sollte es wie andere Länder machen, die Passagiere nach Rückholung in ihre Heimat erneut unter Quarantäne stellen, hieß es.

Denn wer in Japan negativ getestet worden ist, kann offenbar später doch das Virus in sich tragen, wie unter anderem der Fall zweier Reisender der "Diamond Princess" aus Australien zeigte. Bei ihnen wurde das Virus nach ihrer Heimholung festgestellt - obwohl sie vor dem Verlassen des Kreuzfahrtschiffes negativ getestet worden waren.

Kentaro Iwata, Experte für Infektionskrankheiten an der Kobe Universität, sprach nach einem Kurzaufenthalt auf dem Quarantäneschiff von "chaotischen" Szenen. Es habe zu dem Zeitpunkt keine ausreichende Trennung zwischen infizierten und nicht-infizierten Zonen an Bord gegeben, hatte er in Youtube-Videos erklärt. Kurz darauf löschte er die Videos wieder, da die Lage an Bord inzwischen verbessert worden sei, wie er sagte. Die Regierung hatte die Kritik an ihrer Quarantänemaßnahme zurückgewiesen.

Mehr als 100 Passagiere des Schiffes, die zwar negativ getestet wurden, aber engen Kontakt mit Infizierten an Bord hatten, sollten am Samstag ebenfalls von Bord und in eine Quarantäneeinrichtung an Land gebracht werden. Ursprünglich hatte die japanische Regierung geplant, sie vorerst weiter an Bord zu lassen. Auch rund 1000 Crewmitglieder bleiben vorerst auf dem Kreuzfahrtschiff in Yokohama.

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