Jedes zweite Hähnchen mit Durchfallerreger befallen

11.1.2019, 16:53 Uhr
Bei knapp 79 Prozent der Masthähnchen wurde der gesundheitsgefährdende Erreger festgestellt.

© dpa Bei knapp 79 Prozent der Masthähnchen wurde der gesundheitsgefährdende Erreger festgestellt.

Knapp 52 Prozent der Hähnchenfleisch-Proben, die im vergangenen Jahr genommen wurden, enthielten demnach Campylobacter-Bakterien, die beim Menschen Durchfallerkrankungen auslösen können - 2011 seien es nur etwa 32 Prozent gewesen: Das berichtet die Rheinische Post (RP) mit Verweis auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage des Grünen-Fraktionschefs im Bundestag, Anton Hofreiter.

Bei Proben, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) direkt in Schlachthöfen entnahm, sei der Erreger 2017 bei knapp 79 Prozent der Masthähnchen gefunden worden. 2011 seien es "nur" 40,9 Prozent dieser Tiere gewesen. Wie die RP weiter berichtet, führt der Erreger nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zu 60.000 bis 70.000 gemeldeten Erkrankungen pro Jahr. Die Dunkelziffer soll deutlich höher liegen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit rät Verbrauchern zu verschiedenen Vorsichtsmaßnahmen bei der Zubereitung und dem Verzehr von Geflügel: Beim Auftauen von tiefgekühltem Fleisch sollte die Auftau-Flüssigkeit sorgfältig entfernt und nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt gebracht werden. Man sollte außerdem darauf verzichten, Geflügelfleisch zu waschen, da sich Keime etwa durch Spritzwasser in der Küche verbreiten können. Das Fleisch sollte gut durchgegart werden.

Besser Handschuhe tragen

Die Verbraucherzentralen empfehlen, Küchengeräte sofort nach der Benutzung mit heißem Wasser zu spülen. Weil sich in Kratzern auf Schneidbrettern Keime festsetzen können, sollten die Bretter nach geraumer Zeit entsorgt und durch neue ersetzt werden. Spüllappen sowie Schwämme und Bürsten sollten einmal in der Woche gewechselt und in der Wasch- oder Spülmaschine gereinigt werden.

Außerdem ist es ratsam, rohes Fleisch nicht mit bloßen Händen zu verarbeiten. Besser ist es, das Fleisch mit einer Gabel direkt aus der Verpackung in Topf oder Bräter zu heben. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, am besten Einweghandschuhe zu tragen.