Kind fast verhungert - Eltern schweigen vor Gericht

12.4.2021, 13:58 Uhr
Die angeklagte Mutter sitzt neben ihrem Anwalt im Gerichtsaal. Über Monate soll die Mutter sich nicht um ihre fünfjährige Tochter gekümmert haben.

© Oliver Berg, dpa Die angeklagte Mutter sitzt neben ihrem Anwalt im Gerichtsaal. Über Monate soll die Mutter sich nicht um ihre fünfjährige Tochter gekümmert haben.

Die 24-Jährige und der 23-Jährige, der nicht Vater des Kindes ist, sind in dem Verfahren wegen versuchten Mordes angeklagt. Nach Verlesung der Anklage wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen.

Die Staatsanwaltschaft warf den beiden Deutschen vor, sie hätten "durch Unterlassen" versucht, das Mädchen "grausam zu töten". In ihrer damaligen Wohnung in Bergheim bei Köln sollen sie dem Kind im Sommer 2020 nicht genug zu essen gegeben haben. Das Mädchen sei verwahrlost. So habe die damals Fünfjährige ihre Tage nur mit einer Windel bekleidet in einem von Erbrochenem und Kot verschmutzten Bett verbracht.

"Zeitnah" wäre "mit dem Hungertod des Kindes zu rechnen gewesen", sagte die Staatsanwältin. Die Einlieferung in ein Krankenhaus - ausgelöst durch eine Meldung der Kita, in der das Mädchen nicht erschien - habe das verhindert. In der Klinik wog die Fünfjährige bei ihrer Aufnahme nur noch 8,2 Kilogramm bei einer Körpergröße von 98 Zentimetern.