Kind vor Smartphone: Handyverbot in Essener Kitas

11.6.2019, 17:06 Uhr
Durch das Handyverbot in Kitas wollen Erzieher erreichen, dass Eltern ihren Kindern die volle Aufmerksamkeit schenken.

© Sebastian Gollnow (dpa) Durch das Handyverbot in Kitas wollen Erzieher erreichen, dass Eltern ihren Kindern die volle Aufmerksamkeit schenken.

Erzieherin Tanja Sager berichtet gegenüber dem WDR, dass Eltern ihre Sprösslinge oft nur "nebenbei" in die Kita bringen oder abholen - während sie eigentlich mit dem Tippen von WhatsApp-Nachrichten oder dem Scrollen durch die Facebook-Timeline beschäftigt sind. "Aber gerade die Bring- und Abholzeit ist für die Kinder eine ganz besondere Zeit. Sie freuen sich auf ihre Eltern oder sie müssen sich trennen", erklärt Sager gegenüber dem Sender.

Aus diesem Grund hängen nun große Hinweisschilder an den Eingängen der insgesamt zehn Einrichtungen des CSE, einem Zusammenschluss der Caritas und des Sozialdienstes Katholischer Frauen in Essen. Durch das Verbot wollen die Erzieher erreichen, dass Eltern ihren Kindern die volle Aufmerksamkeit schenken. Die Kleinen werden zeitgleich mit Warnwesten und Schildern ausgestattet. Sie dürfen schimpfen, wenn Erwachsene gegen das Verbot verstoßen.

In anderen Kitas in Nordrhein-Westfalen wird das Problem ebenso thematisiert. Oft gibt es Gespräche oder Vorträge auf Elternabenden. In Oberhausen haben Kinder und Erzieher sogenannte "Handy-Betten" aufgestellt, in die Eltern ihre Smartphones "schlafen legen" können, wenn sie sich in der Kita aufhalten. Denn dort gehört die Zeit ausschließlich den Kleinsten.

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