Weitere Lebensmittel betroffen

Leere Supermarkt-Regale: Darum werden jetzt Dips und Saucen knapp

Ella Gößelein

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3.10.2022, 16:31 Uhr
Schon wieder bleiben einige Supermarktregale leer. Diesmal sind vor allem Saucen und Dips betroffen. 

© Tom Weller, dpa Schon wieder bleiben einige Supermarktregale leer. Diesmal sind vor allem Saucen und Dips betroffen. 

Leere Supermarktregale kennen Verbraucherinnen und Verbraucher noch aus früheren Zeiten der Corona-Pandemie. Damals wurde aufgrund von Hamsterkäufen das Klopapier knapp. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine, gab es dann Engpässe bei Reis, Nudeln und Mehl. Nun sind die Supermarktregale schon wieder leer. Doch diesmal sind andere Produkte betroffen und das Problem könnte sich in nächster Zeit ausweiten.

Wer in diesen Tagen Soßen und Dips im Supermarkt kaufen will, sucht oft vergebens. Obwohl die Auswahl bei Rewe, Aldi und Co. für gewöhnlich riesig ist, bleiben die Regale zur Zeit immer öfter Leer. Wie unter anderem Merkur und der westfälische Anzeiger berichten, fehlt es an Mayonnaise, die für die Herstellung von Saucen und Dips essentiell ist. Das Problem: Ein großer Teil der nötigen Inhaltsstoffe kommt aus Russland oder der Ukraine. Durch den russischen Angriffskrieg sind die nötigen Rohstoffe nicht mehr zu bekommen.

Mayonnaise besteht zum Großteil aus Senf und Sonnenblumenöl. Das Speiseöl war bereits zu Beginn des Krieges im März diesen Jahres in vielen Supermärkten für längere Zeit vergriffen. Das lag vor allem daran, dass das in Deutschland benötigte Sonnenblumenöl zu 94 Prozent aus Russland und der Ukraine importiert wird. Ähnliches gilt für die benötigte Senfsaat. Bereits Anfang März warnte Stefan Durach, Präsident von Kulinaria Deutschland in einer Pressemitteilung: „Es ist mit akuten Rohstoffengpässen und Lieferausfällen zu rechnen, die nicht ohne Weiteres aufgefangen werden können. Schließlich handelt es sich um Naturprodukte, die angebaut, gepflegt, geerntet und exportiert werden: Ein solches Volumen ist nicht ad-hoc durch andere Länder auszugleichen.“

Doch nicht nur fehlende Rohstoffe sind ein Problem. Durch die Energiekrise könnten bald noch größere Lücken in den Supermarkt Regalen entstehen. Zuletzt waren die Hersteller des Diesel-Reinigers AdBlue durch die hohen Gaspreise unter Druck geraten und haben teilweise sogar die Produktion eingestellt. Das Problem: Ohne AdBlue geht nichts. 90 Prozent der Lastwagen nutzen den Diesel-Reiniger, Statistiken zufolge verbraucht die deutsche Transport-Branche bis zu fünf Millionen Liter täglich. Das Treibt die Treibstoffpreise für Logistikunternehmen in die Höhe, Lieferketten drohen zusammenzubrechen und Produkte kommen nicht mehr im Supermarkt an. Bald könnte also auch die Versorgung mit andernen Lebensmitteln bedroht sein.

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