Personalausweis verlangt

Lidl-Filiale verkauft Sonnenblumenöl nur noch an Volljährige - und erntet Kritik

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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5.5.2022, 13:24 Uhr
Um Kunden vor Hamsterkäufen abzuhalten, ging eine Lidl-Filiale in Schleswig-Holstein einen besonderen Weg und verkaufte nur noch an volljährige Kunden. 

© Arne Dedert/dpa Um Kunden vor Hamsterkäufen abzuhalten, ging eine Lidl-Filiale in Schleswig-Holstein einen besonderen Weg und verkaufte nur noch an volljährige Kunden. 

Gerade Speiseöl sind in den Supermarktregalen seit dem Krieg in der Ukraine Mangelware - und auch eine Besserung ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht. "Bei Sonnenblumenöl ist die Ukraine der wichtigste Lieferant weltweit", sagte ein Sprecher des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrien (Ovid) in Berlin. Supermärkte suchen in diesen Zeiten immer öfter nach Strategien, um die Hamsterkäufe der Menschen in den Griff zu bekommen. So begrenzten vielen Einzelhändler wie Rewe, Aldi oder Lidl die Abgabemenge von Sonnenblumenöl

Einige regionale Märkte gingen ihre eigenen Wege: Eine Aldi-Filiale etwa appellierte mit Zetteln an den Regalen an seine Kunden, nur dann Öl zu kaufen, wenn es auch tatsächlich gebraucht werde - und nicht nur, weil es alle machen. Einem ganz anderen Konzept folgte dagegen eine Lidl-Filiale in Norderstedt in Schleswig-Holstein. Damit jede Familie nur noch zwei Flaschen Öl kauft, führte die Filiale eine Altersgrenze ein und verkaufte Sonnenblumenöl nur noch an Volljährige unter Vorlage eines Ausweises.

Damit sollte vermieden werden, dass Eltern ihre Kinder vorschicken, um an mehr Öl zu kommen. Die Maßnahme verbreitete sich schnell in den sozialen Netzwerken und löste Empörung aus. Schon wenig später, hatte die Supermarktkette ihre Idee wieder gekippt. Auf Nachfrage der Morgenpost erklärte der Konzern: Das Missverständnis sei umgehend geregelt worden. "Wir bitten unsere Kunden um Verständnis und möchten uns für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen."

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