Beunruhigend und gefährlich

Mehr Autodiebstähle wegen TikTok-Trend: Diese Automarken sind betroffen

3.8.2022, 16:59 Uhr
Die Plattform TikTok bemüht sich - unter anderem mit einer Alterssperre - Einfluss auf die gezeigten Inhalte zu nehmen. 

© Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa Die Plattform TikTok bemüht sich - unter anderem mit einer Alterssperre - Einfluss auf die gezeigten Inhalte zu nehmen. 

In den Videos, die auf TikTok sowie weiteren Videoplattformen hochgeladen werden, geht es darum, ein fremdes Auto zu stehlen - mithilfe eines USB-Kabels. Es handelt sich dabei um bestimmte Autos von Kia und Hyundai.

Die betroffenen Modelle verfügen über eine Sicherheitslücke, die mit einem USB-Kabel kurzgeschlossen werden. In den USA wird dieses Verfahren zunehmend zu einem Problem: Es finden sich viele Nachahmer, die dem Trend folgen. Zudem ist häufig zu sehen, wie die Diebe mit den fremden Autos mit überhöhter Geschwindigkeit und durch oftmals enge Straßen fahren. Teilweise begeben sie sich sogar in den Gegenverkehr.

Warum werden die Videos nicht offline genommen?

Die Plattform bemüht sich - unter anderem mit einer Alterssperre - Einfluss auf die gezeigten Inhalte zu nehmen. Doch oft dauert es eine gewisse Zeit, bis nicht gewollte sowie nicht geeignete Videos erkannt werden. Das führt dazu, dass sich der Trend solange verbreiten kann - und die Clips eine breite Masse erreichen.

Genau das ist in einer US-amerikanischen Stadt geschehen: Die Lage in Milwaukee - der vermeintliche Ursprungsort der "Kia-Challenge" - ist besonders schlimm. Die Diebstähle von Hyundai- und Kia-Fahrzeugen machen hier 66 Prozent der Autodiebstähle aus. Im Vergleich zu 2021 ist das ein Anstieg um 2.500 Prozent, berichtet CarBuzz. Auch Florida bekommt den Trend zu spüren: "Seit dem 11. Juli waren 23 von 56 gestohlenen Autos entweder Kia- oder Hyundai-Modelle aus dem Jahr 2021 und älter, die Schlüssel zum Starten verwenden", twitterte die zuständige Polizeibehörde. Sie appellieren an die Autobesitzer: Personen, die solche Fahrzeuge besitzen, sollen die Autos unbedingt abschließen, heißt es.

Die Hersteller der betroffenen Automarken äußerten gegenüber USA Today: Sie sind sich der besorgniserregenden Situation bewusst. Alle Fahrzeuge würden jedoch die amerikanischen Sicherheitsvorschriften "erfüllen und übertreffen", heißt es weiter. Ab dem aktuellen Modelljahr 2022 seien zudem alle Kia-Fahrzeuge standardmäßig mit einer Wegfahrsperre ausgestattet.

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