Ende der Chat-Trennkost

Messenger-Revolution: Können sich bald Nutzer von WhatsApp, Telegram etc. untereinander schreiben?

Stefan Besner

Online-Redaktion

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7.7.2022, 07:03 Uhr
Jeder soll sich in Zukunft mit jedem über die Plattform seiner Wahl austauschen können.

© via www.imago-images.de Jeder soll sich in Zukunft mit jedem über die Plattform seiner Wahl austauschen können.

Es gibt sie schon, die Telegram- und Signal-People, aber sie sind bei Weitem in der Unterzahl. Unangefochtener Platzhirsch auf dem Markt ist nach wie vor WhatsApp. Wer sich vor dem Datenmolloch Meta, zu dem neben WhatsApp auch Facebook gehört, gruselt, der kann gerne zu den kleineren Diensten wechseln. Da gibt es nur ein Problem: Wenn nicht der ganze Freundeskreis gleich mitwechselt, ist man schnell isoliert, denn von Threema, Discord oder Signal kann man keine Nachrichten an WhatsApp schicken oder umgekehrt. Damit soll jetzt Schluss sein.

Messenger sollen bald untereinander kommunizieren können

Damit endlich ein wenig Einheitlichkeit anstelle der babylonischen Chatprogramm-Verirrung tritt, hat die EU nun ein Gesetz zur "Interoperabilität" der Messengerdienste auf den Weg gebracht. Die neue Regelung sieht vor, den Nutzern kleinere Plattformen den Austausch von Nachrichten, Sprachnachrichten oder Dateien über andere Messaging-Apps zu ermöglichen. Das bedeutet also, jeder kann sich dann mit jedem über die Plattform seiner Wahl austauschen. Damit soll u. a. gegen die marktbeherrschende Stellung der Tech-Giganten vorgegangen werden. Bei Zuwiderhandlung drohen den Anbietern hohe Strafen. In Kraft treten die neuen Vorschriften vermutlich Anfang 2023.

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