Interessanter Fakt

Deshalb bekommen Sie Mineralwasser im Restaurant nur in der Flasche serviert

15.2.2022, 09:21 Uhr
Eine Flasche Mineralwasser wird in ein Glas eingeschenkt. In Restaurants, Bars und Cafés passiert das erst am Tisch und vor den Augen des Gastes.

© Christin Klose/dpa-tmn/Archiv Eine Flasche Mineralwasser wird in ein Glas eingeschenkt. In Restaurants, Bars und Cafés passiert das erst am Tisch und vor den Augen des Gastes.

Wer sich im Restaurant öfter mal ein Mineralwasser bestellt, kennt das: Die Kellnerin oder der Kellner bringt eine noch verschlossene Flasche an den Tisch. Erst dann wird sie vor den Augen des Gastes geöffnet und das Mineralwasser in ein Glas eingeschenkt. Wählt man hingegen ein anderes Getränk, wird dieses in der Regel direkt im Glas serviert.

Was ist der Grund dafür? Er ist in der "Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser" - kurz MTVO - zu finden. Mineralwasser wird dort als Wasser definiert, das einige "besondere Anforderungen" erfüllen muss.

Mineralwasser: Ursprüngliche Reinheit

Unter anderem muss natürliches Mineralwasser seinen Ursprung in "unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen" haben und "von ursprünglicher Reinheit gekennzeichnet durch seinen Gehalt an Mineralien, Spurenelementen oder sonstigen Bestandteilen" sein. Außerdem muss es direkt am Quellort abgefüllt werden und darf keinen großen Schwankungen unterliegen - zum Beispiel, was seine Zusammensetzung angeht.

Doch damit nicht genug: Mineralwasser braucht eine amtliche Anerkennung, damit es überhaupt verkauft werden kann. Dazu ist eine Überprüfung mittels wissenschaftlich anerkannter Verfahren Pflicht. Laut dem bayerischen Landesamt für Umwelt ist es das einzige deutsche Lebensmittel überhaupt, dass staatlich anerkannt werden muss.

Mineralwasser, Tafelwasser, Quellwasser

Ganz anders Tafel- und Quellwasser. Tafelwasser ist ein Mix aus Trinkwasser, anderen Wässern und gegebenenfalls bestimmter Zusatzstoffe. Es wird meist aus dem Trinkwassernetz abgefüllt, während Quellwasser direkt aus einer Grundwasserquelle gewonnen werden muss. Sowohl Quell- als auch Tafelwasser muss nicht staatlich anerkannt werden.

Im Vergleich werden an natürliches Mineralwasser also die höchsten Anforderungen gestellt. Dies gilt auch für den Vertrieb bis hin zum Verbraucher: Laut der MTVO darf es nur in "bestimmten Fertigverpackungen" abgegeben werden, und zwar solchen "mit einem Verschluss": Die kleinen, bis zuletzt noch zugedrehten Fläschchen, wie wir sie aus Restaurants, Cafés oder Bars kennen. So sollen Verunreinigungen und Verfälschungen ausgeschlossen werden - und die Gäste können sich von der Echtheit eines Mineralwassers überzeugen.