Sterile Immunität

Nasenspray-Impfung gegen Corona? So realistisch ist die alternative Impfmethode

6.9.2021, 13:07 Uhr
Eine Nasenspray-Impfung könnte eine Alternative zur Spritze sein. 

© Fotostand / K. Schmitt via www.imago-images.de Eine Nasenspray-Impfung könnte eine Alternative zur Spritze sein. 

Im rbb-Impfradio wird eine ungewöhnlich Impfvariante vorgestellt: die Nasenspray-Impfung. Sie soll entscheidende Vorteile mit sich bringen - die Übertragung des Virus soll sicher verhindert und damit eine Ausbreitung gestoppt werden.

Wissenschaftsredakteur Axel Dorloff geht der alternativen Variante in dem Podcast auf den Grund und erörtert wie realistisch das Nasenspray gegen Infektionen wirken kann.

Sterile Immunität

Es bestünde die Hoffnung, dass mit dieser Impfung die sterile Immunität erreicht werden könne, so Dorloff im rbb. Somit könne das Virus nicht mehr weitergegeben werden. Hintergrund sei, dass die Impfung direkt in der Nasenschleimhaut wirke und somit das Virus da stoppe, wo es in den Körper eindringe, sagt der Wissenschaftsjournalist. Klassische Impfstoffe verhindern bislang hingegen nicht das Eindringen der Erreger in die Nasenschleimhaut.

Es gibt aktuell mehrere Teams, die an der Nasenspray-Impfung forschen - unter anderem Astrazeneca oder Sputnik. Auch in Deutschland wird am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig die Wirksamkeit der Nasenspray-Impfung erforscht. Allerdings seien die Wissenschaftler hier noch am Anfang, so Dorloff. Erst wenn Phase drei der Studien erreicht wird, geht es um eine konkrete Zulassung eines Impfstoffes. Soweit ist die Forschung noch nicht.

Schleimhäute sind Barriere

"Die Impfstoffe, die jetzt gerade erfolgreich eingesetzt werden wie Biontech funktionieren nicht einfach so in der Nase", sagt der Wissenschaftsjournalist. Schleimhäute sind eine Barriere für Fremdkörper und Keime, die in die Nase gelangen. Es müssten also Impfstoffe sein, die sich von der komplexen Umgebung nicht beeinflussen lassen, so Dorloff.

Wann der erste Nasenspray-Impfstoff auf den Markt kommt ist noch nicht abzusehen. Dies hängt vom Verlauf der klinischen Studien ab. Dorloff rechnet im nächsten Jahr mit einer möglichen Zulassung.

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