Gesichter wahrnehmen

Neue Studie zeigt: Wer zu wenig schläft, kann Freunde verlieren

Alice Vicentini

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13.5.2022, 06:53 Uhr
Schlafen gilt als lebenswichtiger Prozess, der für Gesundheit und Wohlbefinden sorgt.

© IMAGO / Westend61 Schlafen gilt als lebenswichtiger Prozess, der für Gesundheit und Wohlbefinden sorgt.

Schlafen ist ein lebenswichtiger Prozess, der für Gesundheit und Wohlbefinden sorgt. Schlafmangel hingegen führt zu Müdigkeit, Produktivitätsverlust und sogar zu körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen. Einer neuen Studie zufolge kann dies zusätzlich soziale Konsequenzen mit sich bringen.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Uppsala Universität (Schweden) haben das Verhalten von 45 jungen Probanden untersucht, die eine Nacht mit acht Stunden sowie eine schlaflose Nacht hatten. Anschließend wurde die Zeit gemessen, die die Studienteilnehmenden benötigten, um sich Bilder von Gesichtern anzuschauen und sie zu bewerten. Hierbei kamen Blicksensoren zum Einsatz.

Mit Schlafmangel wendeten die Studienteilnehmer 6,3 bis 10,6 Prozent weniger Zeit damit auf, sich die Gesichter anzusehen - und das unabhängig von den in den Bildern dargestellten Emotionen. Bewertet mussten wütende, glückliche, ängstliche und neutrale Gesichter sowie ihre Vertrauenswürdigkeit, Attraktivität und Gesundheit.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen konnten feststellen, dass Menschen nach einer schlaflosen Nacht insgesamt schlechter abschnitten. Wütende Gesichter wurden als weniger vertrauenswürdig, neutrale und ängstliche Gesichter als weniger attraktiv eingestuft. Daraus ergeben sich laut der Studie Folgen für die sozialen Interaktionen. Das Lesen von Gesichtsausdrücken ist letztendlich ein zentrales Element, um menschliche Emotionen zu verstehen. Verbringt man weniger Zeit damit, könnte es zu falschen oder verspäteten Einschätzungen anderer kommen. Zudem können negative Urteile zu sozialem Rückzug führen.