Wegen Gesundheitsgefahr

Neues EU-Gesetz: Diese Pfandflaschen sind ab 2025 verboten

Theresa Neuß

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24.9.2024, 10:37 Uhr
Einige Mehrweg-Plastikflaschen dürfen ab nächstem Jahr nicht mehr verkauft werden. (Symbolbild)

© IMAGO/IMAGO/Action Pictures Einige Mehrweg-Plastikflaschen dürfen ab nächstem Jahr nicht mehr verkauft werden. (Symbolbild)

Ab Anfang 2025 könnte sich der Getränkeeinkauf der Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar verändern. Grund dafür ist ein im Sommer beschlossenes Gesetz der EU, welches künftig bestimmte Konservendosen, Trinkflaschen und Plastikverpackungen verbietet. Dabei geht es konkret um eine Chemikalie, die ab 2025 nicht mehr verwendet werden darf.

Einfluss auf den Hormonhaushalt

Bei der Chemikalie handelt es sich um den Weichmacher Bisphenol A, auch BPA genannt. Er wird vor allem in Produkten wie Mehrwegflaschen aus PET, Konservendosendeckeln, Deckeln von Vorratsgläsern oder Vorratsboxen verwendet. Bedenklich ist, dass sich der Stoff BPA nach kurzer Zeit aus dem Material lösen kann und so in Getränke und Lebensmittel übergeht, und so durch den Verzehr in den Körper gelangen.

Nach Angaben von "Stiftung Warentest" kann BPA einen negativen Einfluss auf den Hormonhaushalt haben und auch zu Unfruchtbarkeit führen. Zudem stellt die Chemikalie eine Gefahr für Leber und Nieren dar, da sie diese Organe in hohen Mengen stark schädigen kann. Der Stoff beeinflusst und schwächt das Immunsystem nachhaltig und erhöht das Risiko für Lungenentzündungen sowie Autoimmunerkrankungen.

Daran erkennen Verbraucher BPA in den Verpackungen

Verbraucherinnen und Verbraucher können anhand des Recycling-Codes erkennen, ob in Mehrwegflaschen oder Kunststoffverpackungen die Chemikalie BPA enthalten ist. In einem Dreieck aus Pfeilen befindet sich eine Zahl, die Informationen über die Materialzusammensetzung liefert.

Die Ziffern 2, 4 und 5 zeigen an, dass die Flasche BPA-frei ist, wie die deutsche Verbraucherzentrale informiert. Auch die Nummern 1, 3 und 6 weisen auf BPA-freie Kunststoffe hin, allerdings können diese andere Weichmacher enthalten, die ebenfalls gesundheitliche Risiken bergen. Eine Flasche mit der Ziffer 7 oder ohne Nummer ist hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit BPA-belastet.

Ein konkretes Datum für das Inkrafttreten des neuen EU-Gesetzes steht derzeit noch nicht fest. Nach Angaben der EU soll das Verbot jedoch Ende 2024 nach einer Prüfungsphase durch das Europäische Parlament und den Rat der EU-Staaten in Kraft treten.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft plant zudem eine Übergangsfrist von 18 bis maximal 36 Monaten, um eine sichere Umstellung der Produktion solcher Lebensmittelkontaktmaterialien zu gewährleisten.