Ottifanten-Ampeln? Stadt Emden hofft auf grünes Licht

24.4.2019, 11:09 Uhr
Die Ampelmotive zeigen eine Illustration von dem Komiker und Musiker Otto Waalkes. Die Stadt Emden will ihren Ehrenbürger Otto mit speziellen Lichtzeichenanlagen würdigen.

© Otto Walkes/ dpa Die Ampelmotive zeigen eine Illustration von dem Komiker und Musiker Otto Waalkes. Die Stadt Emden will ihren Ehrenbürger Otto mit speziellen Lichtzeichenanlagen würdigen.

Der wohl bekannteste Ostfriese der Welt könnte bald eine eigene Ampel bekommen. Die Stadt Emden will ihren Ehrenbürger Otto Waalkes mit speziellen Lichtzeichenanlagen würdigen. Als Motive für Rotlicht- und Grünlichtphasen sind die berühmten Rüsseltiere ("Ottifanten") des Komikers und Musikers im Gespräch. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) findet die Idee "richtig gut und hoch sympathisch", sagte er kürzlich der Emder Zeitung.

Welche Motive könnten wohl in der Noris statt der üblichen Ampelmännchen aufleuchten? Wir haben uns hierzu mal ein paar Gedanken gemacht - von Drei im Weggla bis zum Christkind.

Ob der Plan in Emden wirklich umgesetzt wird, ist noch unklar: Vor einem Jahr scheiterte ein ähnlicher Vorstoß der Stadt an der Straßenverkehrsordnung (StVO). "Die Rechtslage erlaubt allein menschliche Symbole, aber keine tierischen Embleme", kommentierte Stadtsprecher Jens Gerdes den damaligen Fehlschlag. Doch die Emder geben nicht auf: Statt der Rüsseltiere soll nun Otto selbst als Comic-Figur das Ampel-Motiv sein - in der von ihm bekannten Pose eines wartenden und eines hoppelnden Häschens. Der Komiker glaubt sogar an eine besondere verkehrserzieherische Wirkung seiner Motive: "Dann geht ganz sicher niemand mehr bei Rot über die Straße! Und bei Grün auch nicht", schrieb Otto auf seiner Facebook-Seite. "Alle würden stehenbleiben und die Ampeln angucken. Dann wär's in der Stadt auch nicht immer so hektisch.?"

Hektisch? Naja, in Emden geht es meistens doch eher beschaulich zu. Otto verursacht aber an einigen Tagen selbst Hektik, wenn er seine Heimatstadt besucht und begeisterten Kindern, Jugendlichen und Touristen Autogramme gibt. Richtiges Gedränge kam im vergangenen Juli auf, als ihm 2000 treue Fans vor dem Emder Rathaus bei seiner privaten Party zum 70. Geburtstag gratulierten. Er revanchierte sich mit Freibier und ließ eine Bratwurst-Bude für alle öffnen. Ohne Otto wäre die ostfriesische Stadt nie so bekannt geworden wie heute, hieß es später zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft an den Künstler.

Ampeln als Touristenattraktion

Ministerpräsident Weil ist jedenfalls überzeugt, dass sich Einwohner und Touristen über Ottifanten-Ampeln freuen würden: "Warum also nicht, wenn es geht?" Der Zweck einer Ampel werde nicht beeinträchtigt. Andere Städte haben ähnliche Ideen umgesetzt. So gibt es bereits Ampeln mit Mainzelmännchen-Motiven in Mainz und Bad Zwischenahn, in Hameln soll eine Rattenfänger-Ampel aufleuchten.

Und in Bergkamen (Nordrhein-Westfalen) könnten bald Bergmänner und Römer die Fußgänger stoppen. Wie weit sich Emden angesichts der juristischen Hürden mit den Otto-Ampeln vorwagt, ist derzeit unklar. Ottifanten-Fans haben schon vorgeschlagen, die Tierfiguren in stehender Haltung darzustellen und damit die größte rechtliche Hürde zu umgehen. Die Befürworter wollen der ostfriesischen Stadt auf jeden Fall Mut machen: Bislang seien keine Kommunen bekannt, die mit der großzügigen Auslegung der Rechtslage Probleme wegen ihrer Ampeln bekommen hätten.

Keine Kommentare