Fünf Kilo für drei Euro

"Rettertüte": Discounter sagt Verschwendung von Essen den Kampf an - so funktioniert es

Alicia Kohl

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16.3.2022, 21:18 Uhr
Mit dem "Rette mich"-Konzept kämpft Lidl gegen Lebensmittelverschwendung.

© Lidl, obs Mit dem "Rette mich"-Konzept kämpft Lidl gegen Lebensmittelverschwendung.

Wie eine Studie "Lebensmittelabfälle in Deutschland – Baseline 2015" des Johann Heinrich von Thünen-Institut im Auftrag des Bundesernährungsministeriums zusammen mit der Universität Stuttgart zeigt, werden in Deutschland jährlich etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Während private Haushalte sogar 52 Prozent dieser Verschwendung ausmachen, ist der Groß- und Einzelhandel immerhin mit 4 Prozent beteiligt.

Zur Lebensmittelrettung führt Lidl im Mai eine Rettertüte ein, die die bisherige Strategie gegen Lebensmittelverschwendung ergänzen soll. Darin befinden sich vor allem Obst und Gemüse, das sich äußerlich nicht zum Verkauf eignet und daher normalerweise aussortiert werden würde. Die Rettertüte wird zum Einheitspreis von drei Euro erhältlich sein und solchen "äußerlich weniger perfekten Obst- und Gemüseprodukten eine zweite Chance" geben, wie Lidl verkündet.

"Rette mich"

"Besonders bei Obst- und Gemüse-Artikeln können wir Lebensmittelverschwendung verringern, indem wir weniger perfekte Produkte stark rabattiert anbieten", erklärt Elisabeth Koep, Leiterin CSR und Nachhaltigkeit bei Lidl in Deutschland. Der Discounter hat seit Längerem ein Konzept gegen Lebensmittelverschwendung und will Lebensmittelverluste und organischen Abfall im Unternehmen bis 2025 um 30 Prozent verringern.

Dabei sollen neben der Rettertüte, die insgesamt bis zu fünf Kilo aus zusammengewürfelten Obst und Gemüse enthalten soll, auch die "Rette mich"-Boxen helfen. Diese sind gefüllt mit Lebensmitteln, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen und daher schneller verzehrt werden sollten. Die einzelnen Produkte kosten nur den halben Preis. "Mit dem ganzheitlichen 'Rette mich'-Konzept in unseren Filialen wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden gezielt Lebensmittel retten", sagt Koep. Weil die Tüten und Boxen nur im Ganzen erhältlich sind, könnten einige Produkte am Ende doch noch im Müll landen, wenn sie den Verbrauchern und Verbraucherinnen nicht schmecken. Vielleicht regen die Angebote von Lidl aber auch dazu an, mal etwas Neues zu probieren.

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