Nach Kartoffelbrei-Attacke

"Rotzgörenverhalten": Thomalla schimpft über Doppelmoral von Klimaaktivisten

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

26.10.2022, 10:27 Uhr
Nach der Attacke gegen das Gemälde "Getreideschober" (1890) von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini sind die beschuldigten Klimaaktivisten wieder auf freiem Fuß.

© dpa Nach der Attacke gegen das Gemälde "Getreideschober" (1890) von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini sind die beschuldigten Klimaaktivisten wieder auf freiem Fuß.

Im Museum Barberini in Potsdam kam es am Sonntag zum Eklat: Zwei Klimaaktivisten der "Letzten Generation" war es gelungen, sich mit Kartoffelbrei in den Taschen Zutritt zu der Kunsthalle zu verschaffen. Aus Protest bewarfen sie ein rund 111 Millionen Euro teures Gemälde des Künstlers Claude Monet damit und klebten sich anschließend an der Wand fest.

So begründen Klimaaktivisten die Kartoffelbrei-Aktion

Die Passauer Jura-Studentin Mirjam Herrmann war eine der Beteiligten. Sie begründet diese Form des Protests damit, dass es in der Klimakatastrophe keinen Raum mehr für Kunst und Kultur gebe. Anders sieht das Moderatorin Sophia Thomalla. Die 33-Jährige macht ihrem Ärger über die Aktion auf Instagram Luft.

Dort schreibt sie: "Man kann für den Klimaschutz sein und trotzdem Respekt vor der Arbeit verstorbener Künstler haben. Sich über den Hunger der Welt beschweren aber dann mit Kartoffelbrei um sich schmeißen. Was für eine Doppelmoral." Vor allem die Art und Weise des Protests findet Thomalla alles andere als passend. "Sie erwarten Respekt für ihre Sache indem sie sich respektlos verhalten. (...) Das ist so dumm wie die Nacht finster."

Eigentlich sei der Ansatz für mehr Klimaschutz Thomalla zufolge kein schlechter. Durch die Aktionen der "Letzten Generation" würden die Demonstranten jedoch mit ihrem "Rotzgörenverhalten" den eigentlichen Klimaaktivisten schaden. "Das ist keine Basis für ein Gespräch, sich auf die Straße zu schmeißen oder mit Essen um sich zu schmeißen", erklärt Thomalla weiter.

Auch die Blockaden von Autobahnen und großen Plätzen in Berlin kritisiert die Moderatorin scharf und hat bereits eine umstrittene Idee für die Zukunft: "Ich würde das nächste mal die Klimakleber einfach dort lassen, wo sie sich hingeklebt haben. Die Polizei höflichst bitten umzuleiten und einfach warten. Glaubt mal… das Problem löst sich von alleine…." schließt sie ihre Wutrede ab.

Unterstützung bekommt Thomalla dabei von einer weiteren Prominenten: Journalistin Franca Lehfeldt, die Frau von Bundesfinanzminister, repostete Thomallas Beitrag. Das Museum Barberini bleibt nun vorerst geschlossen, die Sicherheitsvorkehrungen werden überprüft.