Sauna-Bund will härter gegen Spanner vorgehen

10.8.2020, 13:06 Uhr
Aufguss in einer Sauna. Angesicht illegaler Aufnahmen von ahnungslosen Saunagästen macht sich der Deutsche Sauna-Bund für eine konsequente strafrechtliche Ahndung stark.

© Andreas Gebert, dpa Aufguss in einer Sauna. Angesicht illegaler Aufnahmen von ahnungslosen Saunagästen macht sich der Deutsche Sauna-Bund für eine konsequente strafrechtliche Ahndung stark.

In solchen Fällen sollten alle Betreiber von Anlagen unbedingt die Polizei einschalten und Anzeige erstatten, sagte der Präsident des Deutschen Sauna-Bundes, Carsten Sonnenberg. Im Internet waren Videos von Saunabesuchern eines Freizeitbades in Halle an der Saale auf einer Pornoseite aufgetaucht. Die Bilder wurden Ermittlungen zufolge ohne Wissen der Gäste aufgenommen und verbreitet. Einen Tatverdächtigen gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle. Es werde wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen ermittelt.

Dem Verursacher drohten bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Die illegalen Videos wurden auf der Internetplattform gelöscht, wie eine Sprecherin der Stadtwerke Halle betonte. Das Unternehmen betreibt das Freizeitbad. Es hatte Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Betreiber sollen auf Verbote hinweisen

Der Sauna-Bund forderte alle Betreiber von Anlagen in Deutschland ausdrücklich auf, die Gäste vehement - an der Kasse am Eingang und im Saunabereich - auf das Verbot von Foto- und Filmaufnahmen hinzuweisen. Dazu dienten auch Schilder und Piktogramme. Damit sei zudem rechtlich sichergestellt, dass ein Besucher, der sich nicht an die Haus- und Badeordnung halte, aus der Anlage verwiesen werden könne, erklärte Verbandspräsident Sonnenberg.

Der Deutsche Sauna-Bund vertritt nach eigenen Angaben die Interessen öffentlicher Sauna- und Badebetriebe, Freizeitanlagen, Hotels und Pensionen mit Saunaanlagen. Der Branchenverband habe rund 1000 Mitglieder. In Deutschland gibt es den Angaben nach etwa 2100 öffentliche Saunaanlagen.

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