Schluss mit Euro oder Chip im Einkaufswagen? Neue Lösung zum Entsperren

10.2.2021, 15:41 Uhr

Im Jahr 1949 baute der deutsche Rudolph Wanzl die ersten Einkaufswagen für Händler - noch heute baut das Unternehmen die Wagen für Großkunden wie Aldi Süd und Nord, Lidl oder Netto Markendiscount. Seit den 1980er Jahren hat sich nicht mehr viel am System der Einkaufshelfer verändert. Mit einem Pfandsystem - einer Euromünze oder einem passenden Chip - kann der Einkaufswagen entsperrt und genutzt werden.


Erlanger Erfindung sorgt für saubere Einkaufswagen


Das Pfandsystem gibt es, weil immer mehr Kunden den Einkaufswagen einfach mit nach Hause nahmen und nicht mehr zurück brachten. Es wurden sogar extra Mitarbeiter eingestellt, die die Ausreißer wieder einsammelten. Das Pfand sorgte dafür, dass die Menschen ihren Wagen wieder brachten - sowohl aus finanziellen als auch aus psychologischen Gründen.

Der Einkaufswagen ist beim Kunden, aber auch beim Händler ein beliebtes Einkaufstool. Denn der Verbraucher kauft erwiesenermaßen mehr, wenn er viel Verstauungsmöglichkeit hat. Die Corona-Krise beschleunigt derzeit viele digitale Prozesse - so auch hier.

Der Smart Trolley

Der Wagen-Hersteller Wanzl arbeitet schon seit einigen Jahren an einem Smart Trolley, der kontaktlos nur mit dem Smartphone oder der Smartwatch entsperrt werden kann - Münzen und Chips werden damit überflüssig. Chip.de berichtete bereits. Um den Wagen zu entsperren, müssen die Kunden die passende Supermarkt-App auf dem Smartphone geladen haben und diese dann über das Schloss halten, schon geht es auf.

Für die meisten Kunden dürfte das eine willkommene Erleichterung sein, aber gerade für ältere Menschen kann die digitalisierte Form auch eine Schwierigkeit darstellen. Gerade sie würden also das klassische Pfandschloss weiterhin benötigen.

So schnell wird es wohl auch mit der flächendeckenden Einführung des digitalen Wagens nicht gehen - die hohen Kosten für Technik und Software könnten Händler fürs erste abschrecken. Auf lange Sicht ist diese Umstellung auf den digitalen Weg allerdings wahrscheinlich. Auch Selbstscanner-Kassen sind in vielen Märkten bereits obligatorisch.

Die Digitalisierung kann man auch beim Bezahlen im Supermarkt sehen. Immer weniger Leute greifen auf Bargeld zurück - die Kartenzahlung hingegen wird immer populärer, meist kontaktlos.

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