Selbsttests bald im Handel verfügbar: Das müssen Sie vorab wissen

5.3.2021, 07:26 Uhr
Bald auch für Zuhause: Corona-Schnelltests

© Martin Wagner via www.imago-images.de Bald auch für Zuhause: Corona-Schnelltests

Wer bietet wann welche Tests an?

Voraussichtlich ab Samstag, 6. März, wird es beim Discounter Aldi Antigen-Selbsttests für den Eigengebrauch geben. Sie sollen in Fünferpacks verkauft werden, die jeweils 24,99 Euro kosten. Die in Deutschland hergestellten Tests werden an der Kasse verkauft, die Abgabe ist auf ein Paket pro Kunde beschränkt. Auch einige Drogerieketten wollen in Kürze damit beginnen, entsprechende Tests zu verkaufen.

Rossmann

Die Kette wird nach eigenen Angaben Mitte der nächsten Woche (8. bis 13. März) mit dem Verkauf beginnen, in einem Bericht der Tagesschau ist von der übernächsten Woche die Rede. Auch hier wird es eine Abgabebegrenzung geben, in diesem Fall liegt sie bei fünf Stück. Die Antigen-Tests sollen in allen Filialen sowie im Onlineshop erhältlich sein. Sie stammen vom Anbieter Boson Biotech, auch an der Beschaffung von zugelassenen Tests anderer Hersteller werde "mit Hochdruck" gearbeitet.

dm

Die Drogeriekette dm will nach eigenen Angaben frühestens ab Dienstag, 9. März mit dem Verkauf von Selbsttests beginnen. Wie die Tests von Rossmann stammen auch diese von Boson Biotech. Auch hier wird es anfangs eine Begrenzung der Abgabemenge geben. Das Unternehmen will weitere Schnelltests anbieten, "sobald die nächsten Zulassungen erfolgen".

Müller

Die Kette Müller macht noch keine konkreten Angaben, spricht auf ihrer Webseite aber davon, dass die Tests in Kürze online sowie in den Filialen erhältlich sein werden. Die Tagesschau nennt als Datum den 9. März.

Apotheken

Mehrere Hersteller gaben an, sich bei der Auslieferung ihrer Tests vorerst auf Apotheken zu beschränken. Das könnte dafür sorgen, dass bereits nächste Woche die ersten Tests in Apotheken erhältlich sind.

Wie genau sind die Tests?

Wenn es um die Genauigkeit der Tests geht, fallen immer wieder zwei Begriffe – Sensitivität und Spezifität. Die Sensitivität gibt an, mit wie großer Genauigkeit erkrankte Personen vom Test als krank erkannt werden. Die Spezifität wiederum sagt aus, wie hoch die Genauigkeit dafür ist, dass gesunde Personen auch als solche vom Test erkannt werden. Eine Sensitivität von 98 Prozent sagt so beispielsweise aus, dass dieser Test 98 von 100 getesteten Erkrankten erkennt. Eine Spezifität von 95 würde aussagen, dass von 100 gesunden, nicht infizierten Personen 95 auch als gesund erkannt werden. Der Test von Boson-Biotech, den es bald bei dm und Rossmann gibt, hat etwa eine Sensitivität von 96 und eine Spezifität von 99 Prozent.

Wie funktionieren die Tests?

Manche Selbsttests für den Hausgebrauch funktionieren über einen Nasenabstrich, andere über Gurgeln oder Spucken. Bei den Abstrich-Tests ist anzumerken, dass hier die Probe nur im vorderen Bereich der Nase entnommen wird. Im Klartext heißt das, dass das Teststäbchen nicht so weit hineingeschoben werden muss wie bei PCR-Tests oder Schnelltests durch Fachpersonal. Somit sind die Selbsttests angenehmer in der Durchführung.

Wie lange dauert es, bis das Ergebnis kommt?

Die Testergebnisse der Selbsttests liegen in der Regel nach 15 bis 30 Minuten vor.

Welche Tests sind zugelassen und wie gut sind sie?

Auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt es eine Liste aller zugelassenen Selbsttests, die regelmäßig aktualisiert wird. Auf dieser Seite lässt sich nachschauen, wie hoch die Genauigkeiten der entsprechenden Tests sind.

Was ist bei einem positiven Test zu tun?

Liegt ein positiver Schnell- oder Selbsttest vor, dann sollte auf jeden Fall ein genauerer PCR-Test gemacht werden, um das Ergebnis abzusichern. Der Hintergrund hierfür liegt darin, dass die PCR-Tests noch einmal genauer sind als die Schnell- und Selbsttests. Bis das endgültige Ergebnis abgeklärt ist, sollten sich Betroffene unverzüglich in Quarantäne begeben und den Hausarzt oder das Gesundheitsamt kontaktieren.

Wichtig: Auch ein negatives Ergebnis garantiert nicht, dass man nicht infektiös ist. Einerseits wegen der geringeren Genauigkeit der Tests, andererseits deswegen, weil die Antigen-Tests nur eine Momentaufnahme darstellen und schon nach wenigen Stunden ein anderes Ergebnis liefern können.

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