Störung im Telekom-Netz: War es ein Hacker-Angriff?

28.11.2016, 14:25 Uhr
Im Netz der Deutschen Telekom ist es am Sonntag zu einer bundesweiten Störung gekommen.

© dpa Im Netz der Deutschen Telekom ist es am Sonntag zu einer bundesweiten Störung gekommen.

Die massiven Störungen bei Anschlüssen der Deutschen Telekom sind nach Angaben des Unternehmens im Verlauf des Montags deutlich zurückgegangen. "Die eingespielten Patches und Software-Updates greifen", sagte ein Sprecher. Was zu den Ausfällen geführt hat, von denen rund 900 000 Anschlüsse betroffen waren, sei noch nicht geklärt. "Wir erwarten ein Ergebnis der Analysen in den kommenden Tagen", sagte der Sprecher.

Dass es sich um einen Angriff von außen gehandelt haben könnte, könne er nicht ausschließen, aber auch nicht bestätigen. Zuvor hieß es an anderer Stelle, es gebe nach Analysen von IT-Sicherheitsexperten und Forensikern des Unternehmens erste Hinweise auf einen möglichen Hacker-Angriff.

Seit Sonntagnachmittag klagten Kunden über den Ausfall ihrer Anschlüsse für Telefon, Internet und Fernsehen. Rund 900 000 Internet-Router waren demnach bundesweit betroffen. Die Geräte dienen zur Einwahl ins Netz der Telekom und ermöglichen damit Telefonie, den Internetzugang und auch den Online-Fernsehempfang. Betroffen sei damit ein relativ kleiner Teil der über 20 Millionen Kunden der Telekom, betonte der Sprecher. Das Netz selbst war den Angaben zufolge nicht gestört, sondern die Identifizierung der Router bei der Einwahl.

Die Störung betreffe zwar das gesamte Bundesgebiet, aber nur bestimmte Router-Typen. Daher lasse sich auch nicht sagen, dass bestimmte Regionen besonders betroffen seien. Die Ausbreitung richte sich einzig nach der Verteilung der Geräte. Derzeit werde untersucht, welche Modelle das genau seien. Auch in Franken haben viele User Probleme. Leser aus dem gesamten Nürnberger Stadtgebiet berichten nordbayern.de von Störungen, auch im Umland treten Probleme auf.

Störung im Telekom-Netz: War es ein Hacker-Angriff?

© Screenshot: allestörungen.de

Eine Karte des Meldedienstes allestörungen.de zeigt das ungefähre Ausmaß der Probleme. 

Bereits am Sonntagabend hatte sich die Telekom via Facebook an Störungsgeplagte gewandt- mit einem kleinen Trick. Nutzer sollen demnach ihren Router ausschalten, vom Stromnetz trennen und neustarten. Ein Kniff, der offenbar mehreren Telekom-Kunden half.

Vereinzelte Störungen gibt es in den Netzen von Telekommuniaktionsanbieter häufig. So können etwa bei Bauarbeiten Kabel beschädigt werden und damit im ungünstigen Fall auch ganze Regionen von der Versorgung trennen. Massive Ausfälle sind hingegen eher selten.

Auch in den sozialen Medien machten User ihrem Ärger Luft: "Haben schon den ganzen Tag Probleme mit unserem Internet. Mal fällt das WLAN aus, dann ist es wieder da. Sehr nervig", schrieb beispielsweise ein Nutzer im Kurznachrichtendienst Twitter.

Im Juni war es bei der Deutschen Telekom zu einem massiven Ausfall des Mobilfunknetzes gekommen. Grund war eine Datenbankfehler, der dazu geführt hatte, dass die SIM-Karten der Handys nicht mehr korrekt in das Netz eingebucht werden konnten.

Der Artikel wurde um 14.25 Uhr aktualisiert.

17 Kommentare